Kapitän sagt nach 6 Jahren Servus
Zlatko Junuzovic verlässt Bremen im Sommer – Neuer Verein steht fest
Wohin der Österreicher wechselt, ließ er offen. Der 30-Jährige betonte, ihm sei die Entscheidung nicht leicht gefallen.
BREMEN „Er ist ein sehr kreativer Spieler, aber davon haben wir einige im Team.“
Dieses etwas zurückhaltende Lob sprach der Manager von Werder Bremen aus, als er im Januar 2012 seinen WinterJunuzovic Zugang Zlatko vorstellte. Er hieß Klaus Allofs. Und er träumte davon, dass der 24-jährige Österreicher mit dem verschmitzten Lächeln neben ihm seinen Teil dazu beitragen kann, Werder schnell zurück in die Champions League zu führen.
Dass aus Allofs Vision nichts wurde, ist bekannt. Im Nowar vember 2012 seine Zeit an der Weser abgelaufen.
Das 750 000-EuroSchnäppchen neben ihm aber sollte bis heute zu einer der präFiguren gendsten in Bremen in Zeiten der sportlichen Krise werden. Junuzovic ackerte sechseinhalb Jahre lang zumeist gegen den Abseinen stieg, stand Mann auf dem Platz und stellte sich stets den vielen kritischen Fragen in der Öffentlichkeit.
Seit Montag steht fest: Der Kapitän geht von Bord. Mit 30 Jahren und nach fast 200 Pflichtspielen für die GrünWeißen verlängert Junuzovic seinen auslaufenden Vertrag nicht. „Es war eine Entscheidung, die mir nicht leicht gefallen ist. Bremen war meine erste Station im Ausland, Werder hat mir die Chance gegeben, mich in einer der besten Ligen der Welt zu beweisen“, sagte Junuzovic. Dass sein Abschied bevorsteht, hatte sich schon angedeu- tet. Immer häufiger setzte Trainer Florian Kohfeldt den 1,72 Meter kleinen Rechtsfuß mit dem Wiener Schmäh auf die Bank. Junuzovic wirkte angefressen, auch wenn er das nach außen hin nicht äußerte. „Hier bin ich zum Kapitän geworden und habe das Trikot immer voller Stolz ge- tragen. Der gesamte Verein, die Mitarbeiter und vor allem die Fans sind mir ans Herz gewachsen und werden dort immer einen Platz haben“, ließ Junuzovic durchblicken, dass er bei einer besseren sportliPerspektive chen wohl gern geblieben wäre. Doch die gab es unter Kohnicht. feldt Der Trainer betonwie te zwar, wichtig der Mittelfeldspieler mit seiner ualität auf und neben dem Platz für die Mannschaft sei und er ihn hätte halten wollen. Dennoch erhielten zuletzt öfters andere Profis den Vorzug im Mittelfeld: „Ich kann seine Entscheidung auch verstehen. Er ist jetzt in einem Alter, wo er vielleicht die Chance hat, sich noch einmal zu veränetwas dern und anderes auszuprobieren“, so Kohfeldt. Für welchen Verein Junukünftig zovic auflaufen wird, steht auch schon fest. „Die Entscheidung ist bereits gefallen. Aber es stehen noch einige Details aus, so dass ich jetzt noch nicht mehr verraten kann.“Berichten zufolge gibt es Interesse aus den USA und England, aber auch von RB Salzburg sowie den beiden Bundesligisten VfB Stuttgart und Schal04. ke Zweimal noch wird Junuzovic im Weserstaauflaufen. dion In den Heimpartien gegen Dortmund und Leverkuwerden sen die Fans ihn sicher gebührend verabschieden. Am 34. Spieltag mit der Partie bei Mainz 05 sagt „Zladdi“dann endgültig Servus.