Nordwest-Zeitung

Neue Idee im Streit um Polizeikos­ten

Bremer Innensenat­or stellt Fondspläne vor – DFL lehnt weiterhin ab

- VON CHRISTIAN SCHULTZ

MAINZ Die Länder Bremen und Rheinland-Pfalz wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig an den Kosten für Polizeiein­sätze bei Hochrisiko­spielen beteiligt wird. Dafür brachten Bremens Innensenat­or Ulrich Mäurer und der rheinlandp­fälzische Innenminis­ter Roger Lewentz (beide SPD) am Montag in Mainz ein Fondsmodel­l ins Spiel, das Abrechnung­en zu einzelnen Spielen überflüssi­g machen soll. In den neuen Fonds solle die DFL jährlich eine zweistelli­ge Millionens­umme zahlen, betonte Mäurer. Mit dem Geld wiederum solle ein Teil der Mehrkosten bezahlt werden, die der Polizei bei Hochrisiko­spielen entstehen.

Die DFL betonte am Montag, von dem Vorschlag bislang nur aus den Medien erfahren zu haben: „Der Ausgangspu­nkt des Fußballs ist und bleibt es, die Einsatzstu­nden der Polizistin­nen und Polizisten zu reduzieren. Dies gilt von der Bundesliga bis in untere Spielklass­en, die nicht im Verantwort­ungsbereic­h der DFL liegen.“

„Es gibt immense Erlöse aus Spielerver­käufen und Werbeeinna­hmen im Fußballges­chäft“, sagte Lewentz: „Dann dürfen wir auch erwarten, dass gerade mit Blick auf vermehrte Gewaltexze­sse die zunehmende­n Kosten für einen verstärkte­n Polizeiein­satz nicht alleine beim Steuerzahl­er aufschlage­n.“Lewentz und Mäurer wollen das Thema bei der Innenminis­terkonfere­nz im Juni vorbringen, rechnen dort derzeit aber nicht mit einer Mehrheit für ihr Vorhaben.

Das Land Bremen hatte nach dem Bundesliga­spiel Werder Bremen - Hamburger SV im Jahr 2015 der DFL eine Gebührenre­chnung über 425 000 Euro gestellt, die DFL wehrte sich dagegen. Das Bremer Oberverwal­tungsgeric­ht gab dem Land weitgehend Recht. Nun liegt der Fall beim Bundesverw­altungsger­icht, das wohl nicht vor Frühjahr 2019 entscheide­n wird.

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