Neue Idee im Streit um Polizeikosten
Bremer Innensenator stellt Fondspläne vor – DFL lehnt weiterhin ab
MAINZ Die Länder Bremen und Rheinland-Pfalz wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig an den Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen beteiligt wird. Dafür brachten Bremens Innensenator Ulrich Mäurer und der rheinlandpfälzische Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) am Montag in Mainz ein Fondsmodell ins Spiel, das Abrechnungen zu einzelnen Spielen überflüssig machen soll. In den neuen Fonds solle die DFL jährlich eine zweistellige Millionensumme zahlen, betonte Mäurer. Mit dem Geld wiederum solle ein Teil der Mehrkosten bezahlt werden, die der Polizei bei Hochrisikospielen entstehen.
Die DFL betonte am Montag, von dem Vorschlag bislang nur aus den Medien erfahren zu haben: „Der Ausgangspunkt des Fußballs ist und bleibt es, die Einsatzstunden der Polizistinnen und Polizisten zu reduzieren. Dies gilt von der Bundesliga bis in untere Spielklassen, die nicht im Verantwortungsbereich der DFL liegen.“
„Es gibt immense Erlöse aus Spielerverkäufen und Werbeeinnahmen im Fußballgeschäft“, sagte Lewentz: „Dann dürfen wir auch erwarten, dass gerade mit Blick auf vermehrte Gewaltexzesse die zunehmenden Kosten für einen verstärkten Polizeieinsatz nicht alleine beim Steuerzahler aufschlagen.“Lewentz und Mäurer wollen das Thema bei der Innenministerkonferenz im Juni vorbringen, rechnen dort derzeit aber nicht mit einer Mehrheit für ihr Vorhaben.
Das Land Bremen hatte nach dem Bundesligaspiel Werder Bremen - Hamburger SV im Jahr 2015 der DFL eine Gebührenrechnung über 425 000 Euro gestellt, die DFL wehrte sich dagegen. Das Bremer Oberverwaltungsgericht gab dem Land weitgehend Recht. Nun liegt der Fall beim Bundesverwaltungsgericht, das wohl nicht vor Frühjahr 2019 entscheiden wird.