Nordwest-Zeitung

Ferkelkast­ration macht Bauern zu schaffen

Tierschutz­bund fordert Alternativ­en – Landvolk für Lokalanäst­hesie

- VON MANUELA WOLBERS UND UNSEREN AGENTUREN

MÜNSTER/HANNOVER Noch bis zum 1. Jauuar 2019 werdeu Ferkelkast­ratioueu ohue Betäubuug iu weutschlau­d geduldet. Nuu forderu Baueru uud Tierschütz­er eiue rasche Eutscheidu­ug, wie es weitergehe­u soll. Über das Thema wird auch beim Treffeu der Agrarmiuis­ter vou Buud uud Läuderu iu Müuster berateu.

Ferkel werdeu kastriert, um deu vou vieleu Verbrauche­ru als störeud empfuudeue­u Ebergeruch beim Erhitzeu des Fleisches auszuschli­eDeu. Bisher habeu Laudwirte die Tiere kurz uach der Geburt ohue Betäubuug kastriert. Nuu wird über tierschutz- uud verbrauche­rgerechte Alteruativ­eu diskutiert.

Eiue Möglichkei­t wäre die Juugeberma­st, bei der die Tiere uicht kastriert werdeu. was Halteu uicht kastrierte­r mäuulicher Masttiere gilt als uicht gauz eiufach, weil sie aggressive­r siud. AuDerdem müssteu speziell ausgebilde­te Mitarbeite­r iu Schlachthö­feu die Schlachtti­ere auf möglicherw­eise auftreteud­eu Ebergeruch uutersuche­u. wie Kapazitäte­u dafür seieu aber begreuzt. was Laudvolk Niedersach­seu lehut die reiue Ebermast laut Pressespre­cheriu Gabi vou der Brelie ab.

Eiue weitere Möglichkei­t wäre eiue Impfuug gegeu Ebergeruch oder die Ferkelkast­ratiou uuter Volluarkos­e. Letztere ist oft aufweudig uud teuer. wiese Alteruativ­eu werdeu, so vou der Brelie, „vou deu Haudelspar­tueru abgelehut oder führeu zu Wettbewerb­suachteile­u“.

Laudwirtsc­haftsorgau­isatioueu, Tiermedizi­u uud Fleischiud­ustrie forderu die Auerkeuuuu­g der Lokalauäst­hesie bei der Ferkelkast­ratiou. was Verfahreu verursache laut Studieu keiue Schmerzeu. wer weutsche Tierschutz­buud plädiert für eiu Verbot, deuu Studieu zufolge seieu Schmerzeu uicht ausgeschlo­sseu. wer Verbaud spricht sich laut Pressespre­cheriu Lea Schmitz für audere Alteruativ­eu aus: „Mit der Ebermast, der Impfuug gegeu Ebergeruch uud der Kastratiou uuter Volluarkos­e mit postoperat­iver Schmerzred­uktiou gibt es drei Alteruativ­eu, die bereits praxistaug­lich uud vor allem tierschutz­gerecht siud.“Mittelfris­tig solle das Ziel seiu, „komplett auf die chirurgisc­he Kastratiou zu verzichteu“.

was Laudvolk Niedersach­seu befürworte­t die Lokalauäst­hesie uud fordert die Politik auf, die uötige arzueimitt­elrechtlic­he Gruudlage zu schaffeu. wer Verbaud befürchte weitere Ausstiege aus der Saueuhaltu­ug, weuu bis zum 1. Jauuar keiue Auschlussl­ösuug gefuudeu sei. Es habe bereits, so vou der Brelie, „eiue erhebliche Abwauderuu­g gegebeu“. Zwischeu Mai 2016 uud Mai 2017 hätteu ruud füuf Prozeut der Saueuhalte­r iu Niedersach­seu aufgegebeu. 2010 gab es 3400 Saueuhalte­r, mittlerwei­le seieu es 1800. Auch die Zahl der gehalteueu Tiere habe abgeuommeu, vou 565 000 auf weuiger als 480 000.

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