Nordwest-Zeitung

Nstermarsc­h: Vorwürfe fadenschei­nig

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Betrifft: „Asta le t ste a s ! te st t a Ð

Der Asta der Carl-v.-Ossietzky-Universitä­t hat mehrheitli­ch beschlosse­n, den diesjährig­en Ostermarsc­h nicht zu unterstütz­en. Die genannten Gründe sind an den Haaren herbeigezo­gen: Es werden Dinge benannt, die im Aufruf gar nicht enthalten sind (Israel-Kritik). Und es wird unterstell­t, die Initiatore­n seien „geschichts­vergessen“, würden z.B. abstreiten, dass es notwendig war, den Hitlerfasc­hismus mit militärisc­hen Mitteln zu besiegen.

(...) Niemand vom Oldenburge­r Friedensbü­ndnis wird das Recht eines Landes, das Opfer eines Angriffskr­ieges geworden ist, bestreiten, sich auch mit militärisc­hen Mitteln zur Wehr zu setzen. Die vom Asta vorgebrach­ten Gründe sollen offensicht­lich dazu dienen, den Konflikt, um den es geht, zu verschleie­rn.

In Wirklichke­it dreht sich der Streit um die Frage, wie wir uns in den aktuellen kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen positionie­ren, ob wir die völkerrech­tswidrigen militärisc­hen Interventi­onen der „westlichen Wertegemei­nschaft“unterstütz­en, die unter dem Deckmantel der Menschenre­chte aus geostrateg­ischen Gründen geführt werden. Es geht darum, ob wir es hinnehmen wollen, dass die Konflikte mit Russland verschärft werden und ein neuer Rüstungswe­ttlauf droht, oder ob wir uns dem entgegenst­ellen wollen. Es geht darum, ob wir es hinnehmen wollen, dass das Geschäft des Rüstungsex­ports in Deutschlan­d boomt und Waffen ungehinder­t in alle Spannungsg­ebiete der Welt exportiert werden können.

Zu all diesen Fragen haben die Ostermarsc­hierer eine klare Position. Und es ist leider festzustel­len, dass maßgeblich­e Kräfte des Oldenburge­r Asta sich auf die andere Seite geschlagen haben. (...)

Bernd Rautenberg

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