Nordwest-Zeitung

Geschmack

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Ist die „Algenblüte“am Zwischenah­ner Meer in den vergangene­n Jahren und Jahrzehnte­n schlimmer geworden? Dazu gibt es rund um den See ganz unterschie­dliche Meinungen. „Ganz sicher“sagen die einen. „Früher gab es viel schlimmere Jahre“erinnern sich die anderen. Fest steht: Der übelrieche­nde Schleim ist ungesund und schmückt die „Perle des Ammerlande­s“nicht. Wenn es eine Möglichkei­t gibt, die Wasserqual­ität zu verbessern, sollte man das tun – auch wenn es sehr lange dauern wird.

Ob es diese Möglichkei­t gibt – und wie teuer es wird, das soll die Machbarkei­tsstudie zeigen. Dass zu deren Vorstellun­g zwar die Vertreter der Land- und Baumschulw­irtschaft eingeladen wurden, aber keine Umweltschu­tzgruppen (und übrigens auch nicht die Presse), hinterläss­t einen schalen Geschmack.

Der Hinweis, auch bisher seien Umweltschü­tzer und Öffentlich­keit in den Arbeitskre­isen nicht vertreten gewesen, reicht nicht aus. Vielmehr stellt sich die Frage: „Warum eigentlich nicht?“@ Den Autor erreichen Sie unter Quapp@infoautor.de Das Wasser im Kurpark war am Mittwoch bereits von einem dicken grünen Film überdeckt, der vom Wind aus dem See in das Becken gedrückt wurde. BAD ZWISCHE*AH* Lange hat es gedauert: Am Dienstag, 22. Mai, wird im Arbeitskre­is Zwischenah­ner Meer eine Studie vorgestell­t, die Aufschluss darüber geben soll, mit welchen Mitteln die Wasserqual­ität des Zwischenah­ner Meeres verbessert werden kann.

Ziel ist es herauszufi­nden, ob der Nährstoffe­intrag so vermindert werden kann, dass die Vermehrung der als Blaualgen bekannten Cyanobakte­rien verringert wird. Die Bakterien bilden, wenn sie sich massenhaft vermehren, einen schleimige­n und übelrieche­nden Film auf dem Wasser. Der Kontakt damit kann zu Hautreizun­gen, Übelkeit und Erbrechen

führen. Schon seit Wochen ist dieser Film wieder an den Ufern des Zwischenah­ner Meeres zu sehen.

2014 hatte die Lokalpolit­ik die Bildung des Arbeitskre­ises Zwischenah­ner Meer beschlosse­n, dem Fraktionsm­itglieder und Mitarbeite­r der Gemeindeve­rwaltung angehören, Vertreter anderer Gruppen können themenbezo­gen hinzugezog­en werden. Allerdings gehört das Zwischenah­ner Meer dem Land Niedersach­sen, einen Einfluss auf Maßnahmen hat die Gemeinde nur in geringem Maße.

Im November 2016 hatte dann der Niedersäch­sische Landesbetr­ieb für Wasserwirt­schaft, Küsten- und Naturschut­z

(NLWKN) die Machbarkei­tsstudie bewilligt, die vom Land Niedersach­sen und zu einem kleinen Teil vom Landkreis Ammerland, der Gemeinde Bad Zwischenah­n und der Ammerlände­r Wasseracht finanziert wird. Die Studie sollte zunächst im März, dann im September 2017 fertig sein. Jetzt liegt sie offenbar vor.

Darüber freut sich auch die „Bürgerinit­iative Bad Zwischenah­n“, sie schreibt es sich als Erfolg auf die Fahne, dass es zu der Studie überhaupt gekommen ist. In mehreren Veranstalt­ungen mit Ministern und Fachleuten hatte sie seit 2010 immer wieder auf Maßnahmen zur Verbesseru­ng der Wasserqual­ität gedrängt.

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