Nabu feiert
Naturschutzbund seit 25 Jahren mit Geschäftsstelle in Oldenburg vertreten – Dienstleister für Ehrenamtliche
Seit 25 Jahren gibt es am Schloßwall die Geschäftsstelle des Naturschutzbundes Oldenburger Land. Das Jubiläum wird an diesem Freitag mit einem Festakt gefeiert
Gefeiert wird an diesem Freitag. Die Bezirksge- schäftsstelle ist ein Vorzeigeprojekt.
OLDENBURG – Messentierhaltung, nitratbelastetes Grundwasser, Insektensterben: Die Liste der umweltrelevanten Themen ließe sich weit fortsetzen. „Die Menschen sind alarmiert“, sagt Rüdiger Wohlers. Pro Monat bekomme man 6000 Anfragen, berichtet der Geschäftsführer des Bezirks Oldenburger Land des Naturschutzbundes Deutschland weiter.
In doppelter Hinsicht ein Grund zum Feiern. Denn vor 25 Jahren wurde die Nabu-Bezirksgeschäftsstelle in Oldenburg eröffnet, zunächst in Räumen der damaligen Druckerei Stalling am Hochheider Weg / Ammergaustraße. Doch schnell merkten Wohlers und seine Mitstreiter, dass sie an diesem Standort zu weit entfernt vom Geschehen waren. Der Geschäftsführer setzte sich aufs Rad und erkundete die Stadt auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Am Schloßwall 15 wurde er fündig, die Geschäftsstelle zog um. Damit begann eine Erfolgsgeschichte. 1993 gab es elf Ortsgruppen im Oldenburger Land mit 630 Mitgliedern, heute sind es 33 Ortsgruppen mit 12 000 Mitgliedern – Tendenz steigend.
Der Nabu in der Region ist eng verbunden mit dem Namen Rüdiger Wohlers. Der 56Jährige kehrte 1993 aus Brüssel zurück, wo er das Büro einer großen Naturschutzstiftung leitete. Auch Nabu-Vorsitzender Rolf Grötsch prägte den Nabu-Bezirk, zunächst in Vechta und heute in Oldenburg. Im Vorstand arbeitet er seit 1992, Vorsitzender ist er seit 2004. Beide verbindet der Kampf um den Erhalt der Natur und Artenvielfalt.
Die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle verstehen sich als Dienstleister für Menschen, die sich für den Naturschutz engagieren wollen. So werden beispielsweise Fledermauskästen verteilt, Fördergelder eingeworben oder Informationsmaterialien an Interessierte herausgegeben.
Mit der Eröffnung der Geschäftsstelle betrat der Nabu Neuland und weitete sein Engagement in der Fläche aus. „Es wurden Trends gesetzt, die später bundesweiten Nachhall fanden“, erzählt Wohlers. Als Beispiel führt er die „Nabu-Stunde der Gartenvögel“an, die er aus Großbritannien nach Deutschland importiert hat oder die Gründungstournee „Der Nabu kommt“, in deren Verlauf seit 2011 mittlerweile 22 neue Ortsgruppen entstanden sind. Laut Wohlers „ohne Vorstände, also entvereinsmeiert.“
Der Nabu engagiert sich beispielsweise für Orchideen und Streuobstwiesen, für Feldhecken und Moore, für Kiebitz und Bergmolch. Ganz nebenbei führt er in zahlreichen Projekten Kinder an die Themen des Natur- und Umweltschutzes heran.
„Wir haben unsere Kapazitätsgrenzen erreicht“, sagt Wohlers. Der jahrzehntelange Einsatz für die Natur trägt Früchte. Die Sensibilität der Menschen in den Bereichen Natur und Umwelt ist enorm gewachsen. Die Nistkasten AG beispielsweise betreut in Oldenburg und Umgebung 3000 Nistkästen.
Mehr Infos unter wwww.nabuoldenburg.org