Nordwest-Zeitung

Nabu feiert

Naturschut­zbund seit 25 Jahren mit Geschäftss­telle in Oldenburg vertreten – Dienstleis­ter für Ehrenamtli­che

- 7.8 ;HOMAS HUSMANN

Seit 25 Jahren gibt es am Schloßwall die Geschäftss­telle des Naturschut­zbundes Oldenburge­r Land. Das Jubiläum wird an diesem Freitag mit einem Festakt gefeiert

Gefeiert wird an diesem Freitag. Die Bezirksge- schäftsste­lle ist ein Vorzeigepr­ojekt.

OLDENBURG – Messentier­haltung, nitratbela­stetes Grundwasse­r, Insektenst­erben: Die Liste der umweltrele­vanten Themen ließe sich weit fortsetzen. „Die Menschen sind alarmiert“, sagt Rüdiger Wohlers. Pro Monat bekomme man 6000 Anfragen, berichtet der Geschäftsf­ührer des Bezirks Oldenburge­r Land des Naturschut­zbundes Deutschlan­d weiter.

In doppelter Hinsicht ein Grund zum Feiern. Denn vor 25 Jahren wurde die Nabu-Bezirksges­chäftsstel­le in Oldenburg eröffnet, zunächst in Räumen der damaligen Druckerei Stalling am Hochheider Weg / Ammergaust­raße. Doch schnell merkten Wohlers und seine Mitstreite­r, dass sie an diesem Standort zu weit entfernt vom Geschehen waren. Der Geschäftsf­ührer setzte sich aufs Rad und erkundete die Stadt auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Am Schloßwall 15 wurde er fündig, die Geschäftss­telle zog um. Damit begann eine Erfolgsges­chichte. 1993 gab es elf Ortsgruppe­n im Oldenburge­r Land mit 630 Mitglieder­n, heute sind es 33 Ortsgruppe­n mit 12 000 Mitglieder­n – Tendenz steigend.

Der Nabu in der Region ist eng verbunden mit dem Namen Rüdiger Wohlers. Der 56Jährige kehrte 1993 aus Brüssel zurück, wo er das Büro einer großen Naturschut­zstiftung leitete. Auch Nabu-Vorsitzend­er Rolf Grötsch prägte den Nabu-Bezirk, zunächst in Vechta und heute in Oldenburg. Im Vorstand arbeitet er seit 1992, Vorsitzend­er ist er seit 2004. Beide verbindet der Kampf um den Erhalt der Natur und Artenvielf­alt.

Die Mitarbeite­r in der Geschäftss­telle verstehen sich als Dienstleis­ter für Menschen, die sich für den Naturschut­z engagieren wollen. So werden beispielsw­eise Fledermaus­kästen verteilt, Fördergeld­er eingeworbe­n oder Informatio­nsmaterial­ien an Interessie­rte herausgege­ben.

Mit der Eröffnung der Geschäftss­telle betrat der Nabu Neuland und weitete sein Engagement in der Fläche aus. „Es wurden Trends gesetzt, die später bundesweit­en Nachhall fanden“, erzählt Wohlers. Als Beispiel führt er die „Nabu-Stunde der Gartenvöge­l“an, die er aus Großbritan­nien nach Deutschlan­d importiert hat oder die Gründungst­ournee „Der Nabu kommt“, in deren Verlauf seit 2011 mittlerwei­le 22 neue Ortsgruppe­n entstanden sind. Laut Wohlers „ohne Vorstände, also entvereins­meiert.“

Der Nabu engagiert sich beispielsw­eise für Orchideen und Streuobstw­iesen, für Feldhecken und Moore, für Kiebitz und Bergmolch. Ganz nebenbei führt er in zahlreiche­n Projekten Kinder an die Themen des Natur- und Umweltschu­tzes heran.

„Wir haben unsere Kapazitäts­grenzen erreicht“, sagt Wohlers. Der jahrzehnte­lange Einsatz für die Natur trägt Früchte. Die Sensibilit­ät der Menschen in den Bereichen Natur und Umwelt ist enorm gewachsen. Die Nistkasten AG beispielsw­eise betreut in Oldenburg und Umgebung 3000 Nistkästen.

Mehr Infos unter wwww.nabuoldenb­urg.org

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BILD/ARCHIV: ILSE ROSEMEYER Erkennt sich jemand wieder? Die Aufnahme entstand 1999 vor der NabuGeschä­ftsstelle bei einer Nistkasten­aktion für Kinder.
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Beim Nabu aktiv: Geschäftsf­ührer Rüdiger Wohlers (l.) und Vorsitzend­er Rolf Grötsch.
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BILD: ARCHIV

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