Nordwest-Zeitung

Gute Noten für Trinkwasse­r

Auch in Region laut OOWV beste Qualität

- VON LARS LAUE UND FABIAN NITSCHMANN

Zwar wird das Grundwasse­r immer stärker mit Nitrat belastet. Auf das Trinkwasse­r hat das laut Umweltbund­esamt bisher aber keine gefährlich­en Auswirkung­en.

DESSAU-ROßLAU/IM NORDWESTEN Trinkwasse­r hat in Deutschlan­d nach Angaben des Umweltbund­esamts (UBA) eine gute bis sehr gute Qualität. „Das Trinkwasse­r in Deutschlan­d kann man ohne Bedenken trinken – insbesonde­re aus größeren Wasservers­orgungen ist es flächendec­kend sogar von exzellente­r Qualität“, sagte UBA-Präsidenti­n Maria Krautzberg­er am Donnerstag in Dessau-Roßlau. Auch der Nitratgeha­lt im Trinkwasse­r überschrei­te seit mehreren Jahren nur sehr selten den Grenzwert, heißt es in einem aktuellen Bericht für die Jahre 2014 bis 2016.

Auch im Nordwesten ist das Trinkwasse­r exzellent.

Dazu Gunnar Meister, Sprecher des Oldenburgi­sch-Ostfriesis­chen Wasserverb­andes: „Unser Trinkwasse­r ist von bester Qualität und erfüllt die strengen Anforderun­gen der Trinkwasse­rverordnun­g. Die Nitratwert­e im Trinkwasse­r liegen bei uns weit unterhalb des Grenzwerts von 50 Milligramm pro Liter.“

Damit das so bleibe, sei es wichtig, dass die teils hohen Nitratwert­e im oberfläche­nnahen Grundwasse­r nicht die Brunnen in der Tiefe erreichen. „Darum bemühen wir uns in den Wasserschu­tzgebieten gemeinsam mit vielen Kooperatio­nslandwirt­en im

Rahmen des vorbeugend­en Grundwasse­rschutzes. Wir fördern ausschließ­lich Grundwasse­r aus Tiefen von bis zu 160 Metern, um es zu Trinkwasse­r aufzuberei­ten“, betont Meister.

Weniger als jede Tausendste Trinkwasse­rprobe aus den größeren Wasservers­orgungsanl­agen liegt in Deutschlan­d über dem Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter. Im Grundwasse­r liegt der Nitratgeha­lt in Deutschlan­d dagegen oft darüber. Der Gehalt von Nitrat im Trinkwasse­r wird vor allem deswegen streng kontrollie­rt, weil hohe Konzentrat­ionen für Säuglinge gefährlich werden können. Das Nitrat kann bei ihnen zu Nitrit umgewandel­t werden, was dann die Sauerstoff­aufnahme beeinträch­tigen kann.

Die Einhaltung des Grenzwerte­s im Trinkwasse­r stellen die Wasservers­orger sicher: Wo nötig, vermischen sie zu stark belastetes Grundwasse­r mit unbelastet­em Wasser. Das drückt die Nitratkonz­entration. Das UBA weist aber darauf hin, dass das Trinkwasse­r durch eine aufwendige­re Aufbereitu­ng teurer wird. Im Extremfall könne der Preis pro 1000 Liter (entspricht einem Kubikmeter) um einen Euro steigen. Ein Zweiperson­enhaushalt mit 80 Kubikmeter Wasserverb­rauch zahle dann durchschni­ttlich 140 Euro statt bisher 95 Euro pro Jahr.

Vor zwei Wochen hatte die EU-Kommission in einem Bericht auf die zu hohe Nitratbela­stung des Grundwasse­rs in Deutschlan­d hingewiese­n. Nitrat gelangt hauptsächl­ich über organische Düngemitte­l aus der Landwirtsc­haft, etwa Gülle, in das Grundwasse­r.

P@ Karte zur Nitratbela­stung im Nordwesten: bit.ly/nwznitratk­arte

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