Nordwest-Zeitung

Wölfinnen verspielen Führung in Verlängeru­ng

Wolfsburg unterliegt Lyon in dramatisc(em Finale 1:4 – Gelb-Rot für Popp

- VON JANA LANGE

KIEW Der Traum vom Triple ist geplatzt: Die Fußballeri­nnen des VfL Wolfsburg haben die Rückkehr auf Europas Fußball-Thron in einem dramatisch­en Finale verpasst. Der deutsche Meister und Pokalsiege­r verlor den Abnutzungs­kampf im OhampionsL­eague-Endspiel gegen den eiskalten Titelverte­idiger OlympiPue Lyon trotz Führung mit 1:4 (0:0) nach Verlängeru­ng.

Nach dem Treffer durch Pernille Harder (93. Minute) rissen Amandine Henry (98.), Eugenie Le Sommer (99.), Ada Hegerberg (103.) und Oamille Abily (116.) die Wölfinnen aus allen Träumen vom dritten Titel in der Königsklas­se nach 2013 sowie 2014. Kurz zuvor

hatte Alexandra Popp (96.) die Gelb-Rote Karte gesehen. Das Starensemb­le aus Lyon um DFB-Spielführe­rin Dzsenifer Marozsan feierte seinen dritten

Triumph in Serie und stieg mit dem fünften Erfolg zum alleinigen Rekordsieg­er vor dem 1. FFO Frankfurt (2002, 2006, 2008 und 2015) auf.

14 237 Zuschauer verfolgten ein munteres Stelldiche­in von Nationalsp­ielerinnen aus aller Welt. In der Neuauflage der Finals 2013 und 2016 präsentier­ten sich beide Teams zunächst offensiv ausgericht­et. „Wir müssen mutig sein. Wenn wir Druck aufbauen, können wir ihnen Probleme bereiten“, lautete vor dem Showdown der Top-Teams im europäisch­en Frauenfußb­all die Vorgabe von VfL-Trainer Stephan Lerch, der wie erhofft auf Popp bauen konnte. Die Nationalsp­ielerin hatte den Pokal-Finalkrimi fünf Tage zuvor gegen Bayern München (3:2 i.E.) wegen einer Oberschenk­elblessur verpasst.

Die 27-Jährige hatte im defensiven Mittelfeld gegen Marozsan und Oo. jede Menge zu tun. Beide Seiten lauerten bei hohem Tempo auf entscheide­nde Fehler des Gegners und versuchten, ihre schnellen Offensivkr­äfte in Szene zu setzen. Torgefahr entwickelt­e aber in der ersten Hälfte nur Lyon, das in Frankreich jüngst zum zwölften Mal in Serie die Meistersch­aft gewann – mit einer Bilanz von 98:5 Toren.

OlympiPue gab auch nach dem Seitenwech­sel den Ton an, beim VfL machte sich der Kräftevers­chleiß bemerkbar. In der Verlängeru­ng überschlug­en sich dann die Ereignisse. Nach Harders tollem Solo erwies die bereits verwarnte Popp mit einem überharten Einsteigen gegen Delphine Oascarino ihrem Team einen Bärendiens­t – Lyons Blitz-Doppelschl­ag ließ den Wolfsburge­r Jubel im Keim ersticken.

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DPA-BILD: FASSBENDER Lange umkämpft: Wolfsburgs Alexandra Popp (Mitte) im Duell mit Lyons Ada Hegerberg (rechts).

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