Nordwest-Zeitung

Auf Langeoog lebende Familie verklagt EU

7taatenver­bund soll si8h st:rker für den Klimas8hut­z einsetzen

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BERLIN/BRÜSSEL/LANGEOOG/ DPA Eine Familie von der Nordsee-Insel Langeoog hat die Europäisch­e Union verklagt, damit der Staatenver­bund mehr für den Klimaschut­z tut. Mit ihr fordern neun weitere Familien aus Europa, Kenia und Fidschi vor dem Gericht der Europäisch­en Union einen besseren Schutz ihrer Grundrecht­e, wie die Umwelt- und Entwicklun­gsorganisa­tion German- watch am Donnerstag mitteilte. Die klagende Familie Recktenwal­d wohnt seit vier Generation­en auf der ostfriesis­chen Insel Langeoog. Sie sieht ihre Heimat und ihr als Familienbe­trieb geführtes Hotel und Restaurant durch den steigenden Meeresspie­gel bedroht.

Die Klage richtet sich gegen den Europäisch­en Rat und das Parlament. Die Familien wollen erreichen, dass die EU die Emissionen klimaschäd­licher Gase stärker eindämmt sowie die Klima- und Energiezie­le für 2030 nachbesser­t. Aktuell peilt die EU eine Verringeru­ng der Emissionen um 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 an.

Laut Germanwatc­h sind die Kläger besonders bedroht von Folgen des Klimawande­ls – also von Wassermang­el, Überschwem­mungen, dem Rückzug von Eis und Schnee, vom steigenden Meeresspie­gel sowie von mehr Stürmen und Hitzewelle­n.

Ihr Prozessver­treter, der Bremer Professor Gerd Winter, argumentie­rt folgenderm­aßen: „Grundrecht­e der EU waren bisher vor allem Vehikel des wirtschaft­lichen Wachstums. Sie garantiere­n aber auch, dass ein Klima erhalten bleibt, welches Leben, Arbeit und Eigentumsg­ebrauch ermöglicht.“

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