Einbrüche in Hude: „Hier kannst du Geld machen“
Prozessauftakt gegen geständigen Täter – staatsanwalt fordert sechs Jahre Gefängnis
HUDE/ OLDENBURG – Heißer Herbst in Hude: 13 schwere Wohnungseinbrüche innerhalb kürzester Zeit haben die Polizei in Hude Ende vergangenen Jahres in Atem gehalten. Seit Donnerstag nun muss sich der Einbrecher wegen der Taten vor dem Oldenburger Landgericht verantworten. Der 25-Jährige aus Bremen ist geständig, „grandios geständig“, so die Vorsitzende Richterin Judith Blohm beim Prozessauftakt.
Der Angeklagte erzählte aus seinem Leben. Er ist den Ermittlungen zufolge spielsüchtig und drogenabhängig. In den vergangenen Jahren habe er rund 600 000 Euro verspielt und große Mengen Rauschgift konsumiert, erklärte der 25-Jährige. Als Hartz-IV-Empfänger konnte sich der Angeklagte das aber gar nicht leisten. Und so war er auf die Idee gekommen, durch Einbrüche Geld zu besorgen.
Den Entschluss, ausschließlich Hude heimzusuchen, habe er während einer Zugfahrt von Bremen nach Oldenburg gefällt. Da habe er die schönen Häuser in Hude gesehen und gedacht: „Hier kannst du Geld machen“, so der Angeklagte am Donnerstag. Der 25-Jährige war auch tagsüber in die Häuser eingestiegen.
Zuvor hatte er bei den jeweiligen Tatobjekten geklingelt. War niemand zu Hause, stieg er durch aufgehebelte Fenster und Türen ein. Dann durchsuchte er die Räumlichkeiten nach Geld, Schmuck und elektronischen Geräten.
Die Beute war beträchtlich. Zwischen 300 Euro und 17 000 Euro im Haus eines Goldschmieds fielen dem Angeklagten in die Hände. Insgesamt konnte er Gegenstände und Geld im Gesamtwert von rund 50 000 Euro erbeuten.
Der vorbestrafte Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft. Im Vorfeld des Verfahrens hat die Staatsanwaltschaft erklärt, dass sie sich sechs Jahre Gefängnis für den Angeklagten vorstellen könne. Doch ganz so viel soll es dann aber doch nicht werden. Die Kammer will die Verhältnismäßigkeit nicht verlieren. Sie hatte kürzlich ein anderes Verfahren wegen massenhaften Wohnungseinbruchdiebstahls verhandelt und den Haupttäter zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dabei hatte der die Häuser nach dem Einbruch noch geflutet, um Spuren zu verwischen.