Zwischenahner Meer: Studie zur Qualität liegt vor
Sanierung des Sees wäre langfristig möglich – Hoher Flächenbedarf
BAD ZWISCHENAHN Lange hat die Öffentlichkeit auf die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur Sanierung des Zwischenahner Meeres gewartet – jetzt steht ein Termin für die öffentliche Vorstellung fest. Am Mittwoch, 6. Juni, wird die Studie im Ausschuss für Planung, Energie und Umwelt vorgestellt.
Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Haus Brandstätter, am Brink 5 in Bad Zwischenahn.
Bereits jetzt ist die Studie über das Bürgerinformationssystem der Gemeinde im Internet verfügbar und kann dort heruntergeladen werden.
Neben der eigentlichen Studie findet sich dort auch zusätzliche Dokumente, unter anderem zur Teilumleitung der Otterbäke. Diese Maßnahme gilt schon länger als ein möglicher Hauptbaustein zur Reduzierung des Eintrags von Phosphor in das Zwischenahner Meer, der Hauptursache für das Wachstum von gemeinhin als Blaualgen bezeichneten Cyanobakterien.
Als Entwicklungsziel, an dem sich die Machbarkeitsstudie orientieren soll, wurde vereinbart, dass die Phosphorund Stickstoffeinträge in das Zwischenahner Meer so deutlich reduziert werden sollen, dass Blaualgenblüten zwar weiterhin auftreten können, dies jedoch seltener und in möglichst abgeminderter Form.
Neben der teilweisen Umleitung der Otterbäke wurde in der Studie außerdem untersucht, ob und mit welchen Maßnahmen der Eintrag von überschüssigen Nährstoffen aus der Landwirtschaft reduziert werden kann. Auch über das Regenwasser aus Siedlungsgebieten kommen Nährstoffe in den See und auch zu diesem Punkt haben die Autoren der Machbarkeitsstudie Möglichkeiten geprüft, den Eintrag zu verringern. Auch Schilfpolder, in denen Algen helfen, die Nährstoffe im Wasser deutlich zu reduzieren und diverse andere Maßnahmen wurden geprüft.
Viele der überprüften Maßnahmen erfordern einen großen Flächenbedarf und seien deshalb nicht kurz- oder mittelfristig umsetzbar, heißt es in der Studie. Zudem sind die Kosten für die Maßnahmen teilweise immens. Ohne Grunderwerb und Planungskosten schätzen die Autoren allein die Kosten für die Umleitung der Otterbäke auf 11,5 Millionen Euro.
In der Zusammenfassung zur Studie heißt es: „Das Maßnahmenkonzept ist in seiner Gänze geeignet, die Phosphoreinträge in das Zwischenahner Meer deutlich zu reduzieren und somit die Häufigkeit und die Intensität von Blaualgenblüten zu vermindern. Lediglich durch Umsetzung vereinzelter Maßnahmen kann dieses Ziel nicht erreicht werden.“Bis zur Umsetzung, so heißt es weiter, könnten Sofortmaßnahmen ein geeignetes Mittel sein, um die touristische Nutzung des Zwischenahner Meeres aufrecht zu erhalten.
Mit der Vorstellung der Studie ist allerdings noch nicht eine einzige Maßnahme beschlossen.
Ob das Land Niedersachsen, dem das Zwischenahner Meer gehört, Geld für die Sanierung zur Verfügung stellt, ist völlig offen. Wie die Gemeinde Bad Zwischenahn sich zu den Ergebnissen der Studie positioniert, soll in der Ausschusssitzung am 6. Juni beraten werden.
Die Studie mit den weiteren Unterlagen findet sich im Bürgerinformationssystem der Gemeinde unter
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