Nicht auf Abwesenheit hinweisen
Auf Hilfe der Nachbarn setzen und Anwesenheit simulieren
Ferienzeit macht Diebe: Ein offensichtlich zurzeit unbewohntes Haus kann eine Einladung für Verbrecher sein.
STUTTGART/TMN Statistisch gesehen wird man während des Urlaubs zwar nicht eher Opfer als sonst. Doch allzu oft laden Urlauber die Verbrecher sogar nach Hause ein, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Vermeiden sollte man unbedingt, dass Einbrecher Hinweise auf die Abwesenheit der Hausbewohner erhalten. Dazu zählen überquellende Briefkästen oder die tagsüber verschlossenen Rollläden. Auch eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter oder in den sozialen Netzwerken, dass man im Urlaub ist, gehören dazu.
Zu glauben, dass bei einem nichts besonders Wertvolles zu holen sei, hält Schmidt für einen großen Irrtum: „Denn es kann bei jedem was abhanden kommen – und zwar ihr Sicherheitsgefühl.“Untersuchungen hätten ergeben, dass fast jedes vierte Opfer eines Wohnungseinbruchs sich anschließend mit dem Gedanken eines Umzugs trägt, weil das Unwohlsein-Gefühl so groß geworden ist. Aber die wenigsten können sich das finanziell leisten. Und häufig würden auch Erinnerungen gestohlen, so Schmidt, die von einer Versicherung nicht ersetzbar sind.
Wer verreist, sollte vor allem keine Hinweise auf Abwesenheit geben, rät Schmidt. Man kann Nachbarn bitten, den Briefkasten zu leeren, die Rollläden abends zu schließen und morgens zu öffnen. Wer dafür niemanden hat, kann eine Anwesenheitssimulation mit einer Zeitschaltuhr einrichten. Sie schaltet etwa in regelmäßigen Abständen das Licht an und aus. Damit der Briefkasten während des Urlaubs nicht überquillt, kann man die Post einlagern lassen. Auf keinen Fall sollte sich ein Vermerk wie „Pakete während des Urlaubs beim Nachbarn abgeben“am Briefkasten finden. Und auch die Zeitungslieferung kann während des
Urlaubs pausieren. Haussitter sollten auch dafür sorgen, das die Mülltonnen zu den üblichen Terminen herausgestellt werden und der Garten nicht verwahrlost aussieht.
Doch auch schon kürzere
Abwesenheiten können Einbrechern eine Gelegenheit bieten. „Einbrüche erfolgen häufig zur Tageszeit, etwa zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden“, erklärt
Schmidt. Deshalb sei grundsätzlich eine richtig aufeinander abgestimmte mechanische und elektronische Sicherungstechnik sowie einem sicherheitsbewussten Verhalten erforderlich.