Österreicher kosten Sieg voll aus
Arnautovic: „Haben Cordoba zur Ruhe gebracht“
KLAGENFURT Österreich hat einen neuen Mythos. „Wir haben immer Cordoba, Cordoba gehört“, sagte Marko Arnautovic am Samstagabend im rot-weiß-roten Fahnenmeer des Wörthersee-Stadions euphorisch: „Jetzt heißt es Klagenfurt! Wir haben Cordoba zur Ruhe gebracht.“
Das kleine Österreich hatte den großen Fußball-Weltmeister Deutschland besiegt. Erstmals in diesem Jahrtausend, erstmals gar seit 32 Jahren. Zwar „nur“in einem Testspiel und nicht wie 1978 in Argentinien bei der WM – dieser Umstand wurde in der Alpenrepublik aber schnell nebensächlich.
Zu lange schon wurde das „Wunder von Cordoba“als Synonym österreichischer Siege gegen Deutschland verwendet – unabhängig von der Sportart. Nun könnte Klagenfurt diesen Platz einnehmen. In Österreich wird der 2. Juni 2018 jedenfalls als FußballFeiertag in die Geschichte eingehen: „Danke für diesen historischen Sieg“, titelte die „Kronen Zeitung“.
Nationaltrainer Franco Foda, ein gebürtiger Mainzer, jubelte ausgelassen. „Es wurde Zeit. Ich bin überglücklich,
gegen Deutschland gewonnen zu haben“, sagte der erste deutsche ÖFB-Trainer. Mit fünf Siegen in den ersten fünf Spielen unter seiner Regie stellte der 52-Jährige einen Rekord ein. Außerdem feierte die Mannschaft den siebten Sieg in Folge, das war zuvor nur dem legendären Wunderteam zwischen 1933 und 1934 gelungen.
„Einige werden sagen, dass Deutschland nicht die beste Elf aufgeboten hat und sich einige nicht verletzen wollten, aber es sind trotzdem die Deutschen“, sagte der Ex-Bremer Arnautovic und ergänzte: „Wenn wir so weitermachen, sieht es für die nächsten Turniere gut aus.“
Bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) sind die Österreicher allerdings zum Zuschauen verdammt.