Nordwest-Zeitung

Heikles Treffen sorgt weiter für Unruhe

Pfiffe gegen Özil und Gündogan – Spieler diskutiere­n

- VON ARNE RICHTER

KLAGENFURT/EPPAN Die Diskussion um Mesut Özil und Ilkay Gündogan und ihren umstritten­en Auftritt mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan ist auch zwei Wochen vor dem WM-Auftakt der Fußball-Nationalma­nnschaft nicht beendet. Beim Testspiel am Samstag in Österreich gab es aus dem deutschen Fanblock vereinzelt Pfiffe gegen die DFB-Profis.

„Wir sind ja nicht taub. Das bekommt man mit“, sagte Teamkolleg­e Sami Khedira nach dem 1:2 in Klagenfurt. Weiter wollte sich der JuveProfi nicht äußern.

Schon vor dem Testspiel hatte DFB-Teammanage­r Oliver Bierhoff vor weiterer Kritik an Özil und Gündogan wegen der umstritten­en ErdoganFot­os gewarnt. „Mesut und Ilkay sind junge Menschen. Man muss sie nicht auf ewig verdammen“, sagte er: „Es passiert auch hoch qualifizie­rten und erfahrenen Politikern, dass sie ins Fettnäpfch­en treten, dass sie Fehler machen oder falsche Symbole aussenden. “

Die Politik spielte im Trainingsl­ager in Südtirol mit dem Besuch von Bundeskanz­lerin Angela Merkel auch nach dem

Österreich-Spiel am Sonntag noch eine Rolle. Über den Erdogan-Auftritt von Özil und Gündogan war in den Tagen zuvor laut Thomas Müller schon debattiert worden. „Die beiden haben im Kreise der Mannschaft Stellung genommen und unsere Fragen beantworte­t. Ich kann ja nachvollzi­ehen, dass es Menschen gibt, die das Treffen nicht gut fanden“, verriet der BayernProf­i.

Auf einem Trikot, das Gündogan bei dem Treffen Mitte Mai in London an Erdogan überreicht hatte, stand handschrif­tlich über der Signatur auf Türkisch: „Für meinen verehrten Präsidente­n – hochachtun­gsvoll.“Nach heftiger öffentlich­er Kritik hatten sich Özil und Gündogan in Berlin mit Bundespräs­ident FrankWalte­r Steinmeier getroffen.

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DPA-BILD: GRODER Traf und jubelte verhalten: Mesut Özil

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