Nordwest-Zeitung

Neymar meldet sich eindrucksv­oll zurück

Stürmersta­r trifft bei Brasiliens 2:0-Sieg gegen Kroatien – Deutsche Gruppengeg­ner enttäusche­n

- VON NILS BASTEK

Mexiko hat trotz eines Sieges Ärger mit den eigenen Fans. Schweden und Dänemark streiten sich über ihren Spielstil.

LIVERPOOL Nach über drei Monaten Verletzung­spause hat Superstar Neymar bei seinem Comeback für Brasilien gleich wieder sein außergewöh­nliches Können unter Beweis gestellt. Auch dank eines herrlichen Treffers des teuersten Spielers der Welt besiegte die Seleção in einem WMTestspie­l Kroatien am Sonntag mit 2:0 (0:0).

Neymar war in Liverpool erst zur Halbzeit eingewechs­elt worden, sorgte in der 69. Minute aber mit einem tollen Dribbling für Aufsehen. Erst setzte er sich im kroatische­n Strafraum auf engstem Raum gegen zwei Gegenspiel­er durch, dann beförderte er den

Ball unter die Latte. Der ehemalige Bundesliga-Profi Roberto Firmino (90.+3) sorgte mit einem schönen Lupfer für die Entscheidu­ng.

Nach seiner Mittelfußv­erletzung und anschließe­nder Operation scheint Neymar auf dem besten Weg zu alter Stärke. Sein bisher letztes Pflichtspi­el hatte der Stürmer von Paris St. Germain am 25. Februar gegen Olympique Marseille

bestritten. Pünktlich zum ersten WM-Spiel der Brasiliane­r am 17. Juni gegen die Schweiz soll er komplett fit sein. Möglicherw­eise lässt Nationalco­ach Tite den Angreifer am kommenden Sonntag bei der WM-Generalpro­be gegen Österreich erstmals wieder von Beginn an spielen.

Dicke Luft indes in Mexiko, Ärger in Schweden und Tristesse in Südkorea – auch bei den Gruppengeg­nern von Deutschlan­d läuft es wenige Tage vor Beginn der WM noch nicht rund. Die Fans von Auftaktgeg­ner Mexiko verabschie­deten ihr Team nach dem schwachen Auftritt beim 1:0 gegen Schottland mit Pfiffen und forderten sogar den Rücktritt von Trainer Juan Carlos Osorio. „Wir müssen niemandem etwas beweisen. Wir wissen, wozu wir fähig sind. Wir hören nicht auf die Buhrufe“, konterte Stürmer Raúl Jiménez.

Der kolumbiani­sche Trainer, seit Oktober 2014 im Amt, ignorierte diese. „Das habe ich nicht bemerkt“, sagte Osorio und verkündete zuversicht­lich: „Wir sind bereit für eine tolle Weltmeiste­rschaft. Es gibt viel Optimismus, Teamgeist und Solidaritä­t, was uns helfen wird, mit hoher Intensität mitzumisch­en. Wir haben gegen jeden Konkurrent­en eine Chance.“Giovani dos Santos erzielte in der 13. Minute das Tor des Tages.

Ihren letzten WM-Test bestreiten die Mexikaner am kommenden Samstag gegen Dänemark. Die Skandinavi­er trotzten Schweden im Nachbarsch­aftsduell ein 0:0 ab und ärgerten den zweiten deutschen Gruppengeg­ner danach auch noch verbal. „Die Schweden spielen immer denselben Stiefel. Wir können unser Spiel mehr variieren“, tönte Dänemarks Trainer Age Hareide und traf damit offenbar den Nerv des Gegners. „Ich weiß wirklich nicht, was er da meint“, konterte der frühere HSV-Profi Marcus Berg: „In der Offensive gibt es Dinge, die wir hätten besser machen können. Aber wir haben absolut nicht nur einen Spielstil drauf.“

Auch Südkorea befindet sich auf Formsuche. Beim 1:3 gegen Bosnien-Herzegowin­a lief im Team von Trainer TaeYong Shin wenig zusammen. Als einziger Bundesliga­profi ist Ja-Cheol Koo vom FC Augsburg in Russland dabei.

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DPA-BILD: NICK POTTS Brasiliens Neymar bejubelt sein Tor zum 1:0.

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