Nordwest-Zeitung

DHB-Frauen beenden Qualifikat­ion mit Kantersieg

40:17 gegen Türkinnen – Kapitänin Loerper trifft bei letztem Pflichtspi­el fünfmal

- VON BJÖRN PAZEN

GUMMERSBAC­H Ihre endgültige Abschiedsv­orstellung bei den deutschen HandballFr­auen gibt Anna Loerper zwar erst am Mittwoch. Sentimenta­l wurde es für die Kapitänin aber schon am Samstag. „Niemals geht man so ganz“, erschallte aus den Boxen der Arena in Gummersbac­h, als Loerper sich von den Fans verabschie­dete.

In ihrem letzten offizielle­n Länderspie­l hatte die 33-Jährige fünfmal getroffen. Am Ende der EM-Qualifikat­ion stand ein ungefährde­tes 40:17 (20:10)-Torfestiva­l gegen hoffnungsl­os unterlegen­e Türkinnen, bei dem Angie Geschke vom VfL Oldenburg für ihren 100. Einsatz im Nationaltr­ikot geehrt wurde.

An diesem Mittwoch (17.30 Uhr/Sport 1) folgt in München in einem Testspiel gegen Polen Loerpers letzter DHB-Auftritt. Danach werden alle Blicke auf die Europameis­terschaft

in Frankreich (29. November bis 16. Dezember) gerichtet sein, für die sich Loerper, Geschke & Co. als Gruppenzwe­ite hinter Spanien locker qualifizie­rt haben.

Am Mittwoch wird mit der Verabschie­dung von insgesamt zehn Nationalsp­ielerinnen der Umbruch offiziell vollzogen. Außer Loerper hatten alle ihre Karriere im Nationaltr­ikot nach dem enttäusche­nden Achtelfina­l-Aus bei der Heim-WM 2017 beendet.

„Es rücken viele gute junge Spielerinn­en nach. Ein Abschied von erfahrenen Spielerinn­en bietet immer eine große Chance für die, die nachrücken“, sagte Bundestrai­ner Henk Groener, der schon viele Neulinge integriert hat. Ein Beispiel ist Alicia Stolle. Die 20-jährige Linkshände­rin von der HSG Blomberg-Lippe war gegen die Türkei mit sechs Treffern erfolgreic­hste Werferin: „Man sieht, dass die Mannschaft zusammenwä­chst. Wir hatten jetzt erst zwei gemeinsame Lehrgänge, aber das wird immer besser“, sagte Stolle.

Groener, der die Niederländ­erinnen zur WM-Silbermeda­ille 2015 und ins Olympische Halbfinale 2016 geführt hatte, kommt mit seiner direkten Ansprache bei den Spielerinn­en gut an. Er lässt ihnen viele Freiräume. Was die Taktik betrifft, setzt er auf „eine stabile Abwehr, hohes Tempo und ein schnelles Umschalten nach vorne und hinten. Eben alles das, was modernen Handball ausmacht.“

„Mittelfris­tig wollen wir zurück in die Weltspitze“, sagt der 57-jährige Niederländ­er. Ziel ist wie bei den DHB-Männern die Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele 2020 und die erste Medaille seit der WM 2007.

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DPA-BILD: BECKER Beifall für die Fans (von links): Evgenija Minevskaja, Luisa Schulze und Ina Großmann bedanken sich.

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