Vöge brauchen jetzt mehr Futter
Aufzucht nach langer Hitze schwierig – Nabu Edewecht besteht ein Jahr
Die Hitze hat das natürliche Nahrungsangebot für die Vögel, die jetzt ihre Jungen aufziehen, sehr reduziert, argumentiert der Nabu Edewecht. Die Ortsgruppe besteht seit gut einem Jahr.
EDEWECHT „Viele wissen nicht, dass Vögel jetzt mehr Futter brauchen.“Jörg Bußmann, Sprecher der Ortsgruppe Edewecht des Naturschutzbundes (Nabu) Deutschland, macht darauf aufmerksam, dass Vögel jetzt genauso viel Futter benötigen wie im Winter, weil viele Vogelarten ihre Jungen aufziehen. Und durch die heiße Witterung in den vergangenen Wochen ist das natürliche Futterangebot sehr reduziert.
Die Nabu-Ortsgruppe Edewecht existiert erst seit gut einem Jahr. Im Januar 2017 fand ein erstes Treffen für am Naturschutz interessierte Bürger aus Edewecht statt. Bereits im April letzten Jahres wurde die Gruppe gegründet. „Ich wurde als Ortssprecher
vorgeschlagen und alle stimmten zu“, erzählt Bußmann mit einem Lächeln. Er und seine Frau Michaela hatten seinerzeit mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass in Edewecht das Thema überhaupt öffentlich wurde.
Der im IT-Bereich tätige 49-Jährige war früher im Naturschutz nicht stark engagiert. „Zwar waren meine Eltern eher ‚Grün‘ angehaucht, für mich hat sich ein Sinneswandel aber erst konkret vor fünf Jahren eingestellt, als ich zu meiner Frau auf den Hof ihrer Eltern nach Kleefeld zog“, lässt der vorher in Westerstede lebende Bußmann die Vergangenheit kurz lebendig werden. In der Edewechter Bauerschaft hat die
Familie den Platz, sich um den Erhalt naturbelassener Lebensräume für Tiere von Insekten über Vögel bis hin zu Rehen zu kümmern.
Die Einrichtung von Blühwiesen steht ebenso im Programm der Naturschützer wie das Aufhängen von Nistkästen für Schleiereulen oder auch Fledermäuse. Dazu finden immer wieder Vorträge oder Informationsveranstaltungen statt, um umfassend für einen nachhaltigen Naturschutz zu werben. „Als Wildtierretter verstehen wir uns allerdings nicht“, macht Jörg Bußmann darauf aufmerksam, dass beim Auffinden etwa von verletzten Vogelarten Tieraufzuchtstationen zuständig sind, nicht aber der Nabu.
Neben Jörg Bußmann als Gruppensprecher und seiner Frau Michaela als Schriftführer sind im Führungsteam noch Franka Friedrichs als Pressesprecherin und Olaf Kruse als Kassenwart tätig: Sie alle wohnen in der Gemeinde Edewecht. Dazu kommt noch Cora Strohschnieder aus Bad Zwischenahn, die sich um Verbandskontakte kümmert. „Bei verschiedenen Aktionen arbeiten wir Ortsgruppen übergreifend, dazu gibt es Mitglieder, die in mehreren Ortsgruppen aktiv tätig sind“, sagt Bußmann. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die Ortsgruppen keinen Vereinsstatus haben, sondern unter den Verein Nabu-Oldenburg fallen.
In den vergangenen Tagen und Wochen hat Jörg Bußmann in seinem Garten gut 500 Meisenknödel aufgehängt. „Es ist enorm, wie viele unterschiedliche Vogelarten sich hier aufhalten. Immer wieder kommen neue Vogelstimmen hinzu. Dazu konnten wir in den letzten Jahren bei uns Wachteln beobachten, obwohl es diese nach Auskunft des Hegerings Edewecht hier gar nicht mehr geben soll.“