Jubiläum im Arbeitsamt
Neubau für 50 Millionen DM setzte vor 25 Jahren aus damaliger Sicht städtebauliche Akzente
Vor 25 Jahren wurde am 10. Juni der Arbeitsamtsneubau am Alten Stadthafen mit einer Feierstunde eröffnet. 25 Millionen Euro kostete der Neubau, in dem das bis dahin über mehrere Standorte verteilte Amt gebündelt wurde . . . . . .
Der Standort Osterstraße wurde aufgegeben. Am Stau kam alles unter ein Dach.
OLDENBURG Der Arbeitsamtsdirektor hieß vor 25 Jahren Dr. Heinz Ruitman, DGB-Kreisvorsitzender war Hubert Bittner und Oldenburgs Oberbürgermeister war Dieter Holzapfel. Die drei einte an diesem Tag im Juni ein gemeinsamer Termin – die Eröffnungsfeier des neuen Arbeitsamtes, das von Ende 1989 bis Anfang 1993 am Alten Stadthafen entstanden war.
Wohnen am Wasser war damals (zumindest in Oldenburg) im Gegensatz zu heute kein Thema. Und erinnerte Holzapfel daran, dass an dieser Stelle bis vor wenigen Jahren ein grauer Speicher und verfallene Lagerschuppen das Hafenterrain geprägt hatten. Heute setze an dieser Stelle
WeneW aem nolizeineubau am Friedhofsweg ein Behördenneubau städtebauliche Akzente, freute er sich. Aus damaliger Sicht mag diese Einschätzung nachvollziehbar gewesen sein, heute schätzt man das Quartier als begehrtes Wohngebiet, in dem die Bauarbeiten im Norden des Stadthafens fast abgeschlossen sind und die Bagger im südlichen Teil bald anrollen werden, um das Gelände von ehemals Rhein-Umschlag mit Büro- und Wohnblocks zu erschließen.
50 Millionen DM (ca. 25 Millionen Euro) kostete der Neubau damals den Steuerzahler. Sechs Jahre Planung und Bau hatte das Projekt in Anspruch genommen. Ruitman freute sich vor allem darüber, dass das auf über acht Standorte verteilte Arbeitsamt nun unter einem Dach Platz gefunden hatte.
Die Bürger konnten fortan entlang der Hafenkante schlendern, gastronomische
Betriebe siedelten sich an und verbesserten die Aufenthaltsqualität in dem ehemaligen Industrieviertel deutlich. Viele Oldenburger und auch die Architekten sehen an dieser Stelle heute lieber eine Wohnbebauung, die das Quartier noch weiter aufwerten und
beleben würde.
Der Umzug nahm im März 1993 vier Tage in Anspruch. 250000 Akten wurden in 10000 Umzugskartons verpackt. 40 Mitarbeiter des Umzugsunternehmers arbeiteten rund um die Uhr, um die Kartons von der Osterstraße an den Stau zu transportieren. Am 29. März nahm das Arbeitsamt seine Arbeit am neuen Standort wieder auf. In dem 170 Meter langen, viergeschossigen Gebäude stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 12 000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Die Zeit der mit Blättern gefüllten Akten ist vorbei. Arbeitsagentur und Jobcenter haben auf elektronische Akten umgestellt, die Familienkasse befindet sich im Prozess der Umstellung von Papierauf elektronische Akten.
Durch die Konzentration auf einen Standort konnte die Behörde eine Million DM (ca. 500 000 Euro) Kosten jährlich einsparen, die für die acht Standorte an Miete gezahlt wurden. In das Gebäude an der Osterstraße zog eine Versicherung, die die Immobilie gekauft hatte. Feierlich eröffnet wurde der Neubau schließlich am 10. Juni 1993.
P@ Mehr alte Bilder finden Sie unter www.NWZonline,de/fotos-oldenburg