Nordwest-Zeitung

Jubiläum im Arbeitsamt

Neubau für 50 Millionen DM setzte vor 25 Jahren aus damaliger Sicht städtebaul­iche Akzente

- VON THOMAS HUSMANN

Vor 25 Jahren wurde am 10. Juni der Arbeitsamt­sneubau am Alten Stadthafen mit einer Feierstund­e eröffnet. 25 Millionen Euro kostete der Neubau, in dem das bis dahin über mehrere Standorte verteilte Amt gebündelt wurde . . . . . .

Der Standort Osterstraß­e wurde aufgegeben. Am Stau kam alles unter ein Dach.

OLDENBURG Der Arbeitsamt­sdirektor hieß vor 25 Jahren Dr. Heinz Ruitman, DGB-Kreisvorsi­tzender war Hubert Bittner und Oldenburgs Oberbürger­meister war Dieter Holzapfel. Die drei einte an diesem Tag im Juni ein gemeinsame­r Termin – die Eröffnungs­feier des neuen Arbeitsamt­es, das von Ende 1989 bis Anfang 1993 am Alten Stadthafen entstanden war.

Wohnen am Wasser war damals (zumindest in Oldenburg) im Gegensatz zu heute kein Thema. Und erinnerte Holzapfel daran, dass an dieser Stelle bis vor wenigen Jahren ein grauer Speicher und verfallene Lagerschup­pen das Hafenterra­in geprägt hatten. Heute setze an dieser Stelle

WeneW aem nolizeineu­bau am Friedhofsw­eg ein Behördenne­ubau städtebaul­iche Akzente, freute er sich. Aus damaliger Sicht mag diese Einschätzu­ng nachvollzi­ehbar gewesen sein, heute schätzt man das Quartier als begehrtes Wohngebiet, in dem die Bauarbeite­n im Norden des Stadthafen­s fast abgeschlos­sen sind und die Bagger im südlichen Teil bald anrollen werden, um das Gelände von ehemals Rhein-Umschlag mit Büro- und Wohnblocks zu erschließe­n.

50 Millionen DM (ca. 25 Millionen Euro) kostete der Neubau damals den Steuerzahl­er. Sechs Jahre Planung und Bau hatte das Projekt in Anspruch genommen. Ruitman freute sich vor allem darüber, dass das auf über acht Standorte verteilte Arbeitsamt nun unter einem Dach Platz gefunden hatte.

Die Bürger konnten fortan entlang der Hafenkante schlendern, gastronomi­sche

Betriebe siedelten sich an und verbessert­en die Aufenthalt­squalität in dem ehemaligen Industriev­iertel deutlich. Viele Oldenburge­r und auch die Architekte­n sehen an dieser Stelle heute lieber eine Wohnbebauu­ng, die das Quartier noch weiter aufwerten und

beleben würde.

Der Umzug nahm im März 1993 vier Tage in Anspruch. 250000 Akten wurden in 10000 Umzugskart­ons verpackt. 40 Mitarbeite­r des Umzugsunte­rnehmers arbeiteten rund um die Uhr, um die Kartons von der Osterstraß­e an den Stau zu transporti­eren. Am 29. März nahm das Arbeitsamt seine Arbeit am neuen Standort wieder auf. In dem 170 Meter langen, viergescho­ssigen Gebäude stehen den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn 12 000 Quadratmet­er Nutzfläche zur Verfügung. Die Zeit der mit Blättern gefüllten Akten ist vorbei. Arbeitsage­ntur und Jobcenter haben auf elektronis­che Akten umgestellt, die Familienka­sse befindet sich im Prozess der Umstellung von Papierauf elektronis­che Akten.

Durch die Konzentrat­ion auf einen Standort konnte die Behörde eine Million DM (ca. 500 000 Euro) Kosten jährlich einsparen, die für die acht Standorte an Miete gezahlt wurden. In das Gebäude an der Osterstraß­e zog eine Versicheru­ng, die die Immobilie gekauft hatte. Feierlich eröffnet wurde der Neubau schließlic­h am 10. Juni 1993.

P@ Mehr alte Bilder finden Sie unter www.NWZonline,de/fotos-oldenburg

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BILD: STADTMUSEU­M So sah es 1957 am Stau aus: Die Eisenbahnw­aggons rollten direkt an die Kaimauer.
 ?? BILD: STADTMUSEU­M ?? Blick in den 80ern auf den heutigen „Schwan“: Das Gelände diente lange Zeit als Parkplatz für Innenstadt­besucher.
BILD: STADTMUSEU­M Blick in den 80ern auf den heutigen „Schwan“: Das Gelände diente lange Zeit als Parkplatz für Innenstadt­besucher.
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BILD: STADTMUSEU­M Der Stau in den 70er-Jahren: Vor dem „Goldenen Anker“warteten die Damen auf Kundschaft.
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BILD: ARBEITSAGE­NTUR/JOCHEN KLEIN Die Arbeitsage­ntur heute: Das Luftbild verdeutlic­ht den ungewöhnli­chen Grundriss.

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