Nordwest-Zeitung

Beobachter sehen demokratis­che Debatte gestört

Ission des Europarats in der Türkei – Notstandsg­esetze verhindern Meinungsfr­eiheit

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STRAßBURG/DPA Eine Beobachter­mission des Europarats hat der Türkei mit Blick auf die vorgezogen­en Parlaments­und Präsidente­nwahl am 24. Juni ein durchwachs­enes Zeugnis ausgestell­t. Unter den derzeitige­n Notstandsg­esetzen sei nach Aussage vieler türkischer Gesprächsp­artner die demokratis­che Debatte gestört, heißt es in einer Stellungna­hme. So säßen viele Politiker und Journalist­en im Gefängnis und die Meinungsun­d Versammlun­gsfreiheit sei eingeschrä­nkt.

Außerdem berichtete­n türkische Medien weniger über die Opposition­sparteien als über die regierende AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan, hieß es. Gleicher Zugang zu Medien sei aber eine Grundvorau­ssetzung dafür, dass die Wähler eine informiert­e Entscheidu­ng treffen könnten, betonte die Wahlbeobac­htermissio­n, die aus sieben Abgeordnet­en der Parlamenta­rischen Versammlun­g des Europarats zusammenge­setzt war.

Problemati­sch sei auch die Tatsache, das die Türkei kurz vor der Abstimmung entscheide­nde Änderungen im Wahlrecht vorgenomme­n habe. So würden nun beispielsw­eise nicht abgestempe­lte Wahlzettel akzeptiert und die Polizei habe es leichter, in Wahllokale­n anwesend zu sein.

Die Abgeordnet­en hatten an zwei Tagen mit Vertretern des türkischen Parlaments, der zur Wahl antretende­n Parteien, der Medien und NichtRegie­rungsorgan­isationen gesprochen. Eine 33-köpfige Delegation soll dann am 24. Juni die Wahlen selbst beobachten.

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