Kinder besser vor Gewalt schützen
Johannes-Wilhelm Rörig ist Unabhängiger Beauftragter der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs.
:RAGE: ie3chimpfungen, Prügel, Missbrauch, Mord – Gewalt gegen Kinder hat auch 2017 weiter "ugenommen. Wie kann man Kinder und Jugendliche besser schüt"en? R,RIG: Im Bereich der allgemeinen und der sexuellen Gewalt gegen Kinder ist die Dimension immer noch enorm. Die Entwicklung ist mehr als besorgniserregend. Bei der Kinder- und Jugendpornografie haben wir hohe Zuwachsraten. Bei Missbrauch an Minderjährigen wurden 2017 über 13 000 Fälle registriert. Den schwierigen Kampf gegen sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche kann niemand allein gewinnen. Nicht das Bundeskriminalamt, nicht die Landeskriminalämter und nicht die Jugendämter. :RAGE: Was muss geschehen?
R,RIG: Wir brauchen endlich eine konzertierte Aktion für Kinderschutz und einen besseren Schutz vor sexueller Gewalt. Das Thema darf nicht nur beim Bundesfamilienministerium oder bei den Jugendministern der Länder abgeladen werden. Hier sind auch die Ressorts Innen, Finanzen und Justiz stark gefordert, sowohl auf der Landesals auch auf der Bundesebene. Die Ermittlungsbehörden müssen personell und technisch besser ausgestattet werden. Auch die IT-Unternehmen müssen dringend mit eingebunden werden, etwa die OnlineAnbieter und die der Chats. :RAGE: Junge Menschen sind immer früher im Internet unterwegs. Wie kann man sie besser schüt"en? R,RIG: Sie müssen von Anfang an von Eltern und Schule auf der Reise in die digitale Welt gut begleitet werden. Im Netz warten große Gefahren. Es gibt immer mehr Pädosexuelle, die das Internet für ihre Jagd auf Kinder nutzen. Da muss es auch Regulierung geben. Wir brauchen eine Begleitung im Schulunterricht von der ersten bis zur letzten Klasse. Hier sind die Kultusminister der Länder und die Bundesbildungsministerin gefordert.