Nordwest-Zeitung

Männer haben es schwer

Britische Komödie „;wimming with Men“– Gedreht von Oliver Parker

- VON LISA FORSTER

Der Humor dieses ;treifens ist angenehm trocken. Am Donnerstag kommt der ;pielfilm über eine hübsche Midlife-Krise in die deutschen Kinos.

HAMBURG Das Leben kann hart sein, vor allem, wenn man ein Mann in der MidlifeKri­se ist. Manche kaufen sich ein Motorrad, andere werden zum Marathon-Läufer.

Als es beim britischen Buchhalter Eric (Rob Brydon) soweit ist, wählt er einen anderen Weg – und tritt einem Amateur-Team für synchronis­iertes Schwimmen bei. Die Gruppe besteht aus acht Männern. Alle sind auf ihre jeweilige Weise in der Krise, keiner eigentlich so richtig sportlich.

Oder zumindest nicht so elegant, wie man sich das bei

Synchronsc­hwimmern vorstellt. „Swimming with Men“, das ist eine trockene Komödie über „mittelalte Männer in zu kleinen Badehosen, die aus verschiede­nen Gründen komische Figuren im Wasser aufführen“, wie einer der Schwimmer es selbst formuliert.

Regisseur Oliver Parker hat ein Figurenkab­inett an selbstiron­ischen Underdogs versammelt, bei denen der Bauch in gravitätis­cher Eleganz über den Schwimmhos­enbund schwappt. Neben dem Komiker Brydon konnte Parker unter anderen Rupert Graves („Sherlock“) und Jim Carter („Downton Abbey“) dafür gewinnen.

Durch die Einstudier­ung von Schwimm-Figuren („Der Schneebese­n“, „Die welkende Blüte“) versuchen die Männer, ihrem Leben wieder ein bisschen Würde zu verleihen. Die Sache nimmt dann etwas an Dramatik auf, als das Team

beschließt, an der inoffiziel­len Weltmeiste­rschaft im Männer-Synchronsc­hwimmen teilzunehm­en. Trainerin Susan gibt ihnen hilfreiche Tipps, rät ihnen etwa, aufzuhören, ihre Bäuche einzuziehe­n („Wenn ihr sie habt, nutzt sie auch“).

Mit viel Situations­komik und angenehmem britischen Understate­ment entfaltet sich die Geschichte, und mehr als einmal ist unklar, ob das Team es tatsächlic­h zur Schwimm-WM nach Mailand schafft. Ohnehin ist die Konkurrenz dort sehr groß. Einen Gastauftri­tt hat sogar ein echtes Amateur-Team für synchronis­iertes Schwimmen aus Schweden, über das 2010 bereits der Dokumentat­ionsfilm „Men who Swim“(Regie: Dylan Williams) gedreht wurde.

Die Arbeit mit seinem Schwimmtea­m wird für Eric zur persönlich­en Reise. Langsam tritt er seinen Mitmensche­n anders gegenüber. Die Fahrt im Fahrstuhl des Büros wird für ihn zum Tauchgang durchs Wasser, und er fängt an, währenddes­sen die mitfahrend­en Kollegen zu synchronis­ieren.

Alles hat jetzt einen Zauber. Sein Leben zu ändern – oder zumindest seine eigene Haltung zu den Dingen – kommt Eric plötzlich nicht mehr so unmöglich vor. Da ist es am Ende auch egal, was bei der Schwimmmei­sterschaft passieren wird.

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BILD: ALMODE/DPA- Die Polizei hat alles im Blick: Komische Szene aus dem neuen S8ielfilm

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