Nordwest-Zeitung

Scheheraza­des Geschichte­n

Ballettpre­miere im Uferpalast ist akustische­s und visuelles Erlebnis

- VON JENNIFER ZAPS

Diese Vorstellun­g dürfte ein (abermals) besonderes Ereignis im Theaterhaf­en werden. Mit wenigen Mitteln werden große Effekte erreicht.

O<@ENBU=G Einem Klassiker der Weltlitera­tur widmet sich das Staatsthea­ter in einer Ballettpre­miere im Uferpalast. An diesem Donnerstag wird dort „Scheheraza­de erzählt – aus 1001 Nacht“seine Uraufführu­ng erleben und in einem Ballett für die ganze Familie die bekannten Figuren aus dem Orient lebendig werden lassen.

Ähnlich wie im Original wird die Geschichte um Scheheraza­de die Rahmenhand­lung bilden. Scheheraza­de, die Tochter des Veziers, erzählt dem bösen und schlecht gelaunten Sultan jede Nacht

eine Geschichte, die sie an einer besonders spannenden Stelle unterbrich­t. Der Sultan ist so gespannt, wie die Geschichte­n weitergehe­n, dass er Scheheraza­de in der nächsten Nacht weitererzä­hlen lässt und die beiden so 1001 Nacht zusammen verbringen, in denen sie sich näherkomme­n. Diese Erzählunge­n sollen den Sultan dazu bewegen, sich zu ändern und ein guter Herrscher für sein Volk zu werden.

Natürlich wird Scheheraza­de in dieser Choreograf­ie nicht jede Geschichte über 1001 Nächte hinweg erzählen. Es wurden drei Geschichte­n ausgewählt, die sie dem Sultan präsentier­t und die laut Choreograf­in Eleonora Fabrizi, bestimmte Bereiche unseres Lebens besonders beto-

nen. Liebe – auf besonders magische Weise -, Erfolg und Reichtum sowie Freundscha­ft und Vertrauen.

Und so werden dem Zuschauer in tänzerisch­er Form „Aladdin und die Wunderlamp­e“, „Ali Baba und die 40 Räuber“und „Die Geschichte vom Fuchs und Wolf“dargeboten. Untermalt wird das Stück durch viele verschiede­ne Musiken. Ausschnitt­e aus Nikolai Rimski-Korsakows sinfonisch­er Dichtung „Scheheraza­de“bilden nur einen Teil der klangliche­n Begleitung. Auch Werke von Debussy, Vivaldi oder zeitgenöss­ische Musik werden zu hören sein. Geräusche und eingespiel­ter Text komplettie­ren das akustische Erleben.

Neben dem Tanz selber

werden Bühne und Kostüme das visuelle Erlebnis prägen. „Das Zelt wird in einen zauberhaft­en Ort im Orient verwandelt, der unter anderem an orientalis­che Basare erinnert“, erklärt Dramaturgi­n Nastasja Fischer das Bühnenbild. Ballettdir­ektor Antoine Jully hat es selbst gestaltet und musste dabei mit den Gegebenhei­ten vor Ort zurechtkom­men. Zum einen sitzt das Publikum in etwas mehr als einem Halbkreis um die Bühne herum, so dass diese fast von allen Seiten einsehbar ist. Viel Platz für ein Bühnenbild ist dort nicht. Hinzu kommt, dass mehrere verschiede­ne Stücke an einem Tag gespielt werden und die Bühnenbild­er sehr flexibel und schnell aufund abzubauen sein müssen. Doch Fischer ist sich sicher, dass hier mit wenigen Mitteln ein großer Effekt erreicht werden wird.

Auch die Kostüme, die von der Choreograf­in Eleonora Fabrizi selbst entworfen wurden, sollen für Magie und Märchenhaf­tigkeit sorgen. Historisch­e Originalit­ät spielte für Fabrizi ebenfalls eine wichtige Rolle. Das Ergebnis sei laut Dramaturgi­n Fischer bunt, schön und orientalis­ch.

 ?? BILD: STAATSTHEA­TER ?? SchNn bunt: Die Ballettpre­miere „Scheheraza­de erzDhlt – aus 1HH1 Nacht“wird im Jferpalast wohl für besondere, magische Momente sorgen kNnnen.
BILD: STAATSTHEA­TER SchNn bunt: Die Ballettpre­miere „Scheheraza­de erzDhlt – aus 1HH1 Nacht“wird im Jferpalast wohl für besondere, magische Momente sorgen kNnnen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany