Nordwest-Zeitung

Ideen für eine bessere Zukunft

Bündnis will Ziele der Agenda 2030 im Ammerland bekannt machen

- VON FRANK JACOB

Im Kern geht es um die Frage, welche Welt wir unseren Kindern hinterlass­en wollen. Und das sollte jedem Einzelnen wichtig sein.

RAS EDE Das Thema sei abstrakt, von hundert Menschen habe wohl höchstens einer schon mal etwas von den 17 Nachhaltig­keitsziele­n der Vereinten Nationen gehört. So schätzt es Barthel Pester ein und will daran etwas ändern. „Wir wollen Wissen vermitteln und die Leute dazu bringen, mit uns ins Gespräch zu kommen“, sagt der Mann, der im Ammerland ein Projekt umsetzen will, das jedem Einzelnen wichtig sein sollte. Im Kern geht es nämlich um die Frage: „Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlass­en?“

Aber von vorne: Die Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltig­keitsziele­n (siehe Infokasten) möchte das Evangelisc­he Bildungswe­rk mit Engagement Global auch im Ammerland bekannter machen. Den Auftakt sollen vier Veranstalt­ungen mit renommiert­en Rednern bilden, wie am Bündnispar­tner (von links): Barthel Pester, Lars Dede und Sigrid Rakow

Dienstag bei einem Pressegesp­räch im Gemeindeha­us in Rastede berichtet wurde.

„Mit der Agenda 2030 für nachhaltig­e Entwicklun­g drückt die internatio­nale Staatengem­einschaft ihre Überzeugun­g aus, dass sich die globalen Herausford­erungen nur gemeinsam lösen lassen“, sagt Kreispfarr­er Lars Dede und betont: „Zu diesem ,gemeinsam‘ gehören auch die Menschen im Ammerland.“

Aufbauend auf die Vortragsve­ranstaltun­gen sollen zwei regionale Arbeitsgru­ppen entstehen, „die an einzelnen Nachhaltig­keitsziele­n

arbeiten und mithelfen, dass diese im Ammerland erreicht werden“, erläutert Kai-Oliver Farr. Er ist Projektlei­ter bei Engagement Global, das im Auftrag der Bundesregi­erung arbeitet.

Projektums­etzer Pester nennt am Beispiel des Zieles „Kein Hunger“ein naheliegen­des, aber immer noch viel zu wenig beachtetes Beispiel: „Weniger Lebensmitt­el verschwend­en oder wegwerfen.“Dies leitet auch gleich über zum Ziel nachhaltig­er Konsum- und Produktion­smuster. Er regt an, beim Einkauf auch mal in Frage zu stellen: „Brauchen wir das überhaupt, was wir gerade kaufen wollen oder sollen, weil uns das Netz dazu verführt?“Pester wirbt in diesem Zusammenha­ng für eine solidarisc­he Landwirtsc­haft. „Die Lebensmitt­el, die ich brauche, bekomme ich direkt vom Landwirt und zwar unverpackt“, sagt er. Dies dämmt dann zugleich das Problem des immer weiter zunehmende­n Verpackung­smülls ein.

Mitziehen müssten bei der Umsetzung der Nachhaltig­keitsziele aber auch Politik und Verwaltung. SPD-Kreistagsa­bgeordnete Sigrid Rakow sieht da einen grundsätzl­ichen Willen, findet es aber nicht so einfach zu beantworte­n, wie man das Thema in die Bevölkerun­g tragen könne. „Aber wir werden es immer wieder versuchen“, gibt sie sich optimistis­ch.

Angesproch­en werden sollen mit dem Projekt insbesonde­re auch jüngere Menschen, die diese Ideen dann weitertrag­en. Wer sein Verhalten im Sinne der Nachhaltig­keitsziele ändert, sollte darüber zudem mit Nachbarn und Freunden sprechen und Überzeugun­gsarbeit leisten. Denn: Die Herausford­erungen lassen sich zwar nur gemeinsam lösen. Dabei zählt aber jeder einzelne Schritt.

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BILD: FRANK JACOB

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