Nordwest-Zeitung

Schäuble maßregelt AfD-Fraktion

Kriti0 an Schweige-A0tion – Attac0e gegen Roth

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BERLIN/DPA Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat die AfD-Fraktion und den Abgeordnet­en Thomas Seitz wegen einer Schweige-Aktion im Fall Susanna scharf gerügt. „Ein einzelner Abgeordnet­er darf den Bundestag nicht durch einen eigenmächt­igen Aufruf zu einer Schweigemi­nute für seine Zwecke vereinnahm­en“, sagte Schäuble am Donnerstag im Bundestag.

Seitz hatte am vergangene­n Freitag bei einem Auftritt im Parlament gesagt, er widme seine Redezeit der getöteten Susanna. Das 14-jährige Mädchen war vor einigen Tagen tot in Wiesbaden aufgefunde­n worden. Tatverdäch­tig in dem Fall ist ein Flüchtling. Seitz hatte mit Verweis auf Susanna demonstrat­iv geschwiege­n – gemeinsam mit den Abgeordnet­en seiner Fraktion, die sich zum Teil von ihren Plätzen erhoben. Bundestags­vizepräsid­entin Claudia Roth (Grüne) hatte Seitz aufgerufen, zum Thema der Debatte zu sprechen – und ihn schließlic­h des Rednerpult­es verwiesen, als er ihrem Aufruf nicht folgte.

Schäuble beklagte, die AfDFraktio­n habe nach dem Vorfall ein Video von der Szene in einem sozialen Netzwerk veröffentl­icht, verbunden mit Kritik an Roth. Sie sei dann in zahllosen Kommentare­n, Mails und Anrufen verleumdet, beleidigt und bedroht worden – zum Teil auf eine Weise, dass er Polizeisch­utz für sie habe prüfen lassen.

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