Nordwest-Zeitung

Einwandfre­i

- VON MICHAEL GROSSE-BRÖMER

Rund 70 Jahre Parteiende­mokratie haben Deutschlan­d sehr gutgetan. Gerade wenn man sich aktuell in der Welt umschaut, wird deutlich, welch hohen Wert eine stabile Parteiende­mokratie hat.

Um ihre Aufgaben gut zu erfüllen, müssen die Parteien aber auch die dafür notwendige­n Mittel erhalten. Für die Finanzieru­ng der Parteien hat sich in Deutschlan­d die Mischung aus Mitglieder­beiträgen, Spenden und staatliche­n

Zuschüssen bestens bewährt. Bei dem Gesetz, das am Freitag im Bundestag beschlosse­n wurde, geht es allein darum, die Deckelung der staatliche­n Zuschüsse in überschaub­arem Maße zu erhöhen.

Ohne diese auch aus meiner Sicht sinnvolle Deckelung auf nunmehr 190 Millionen Euro stünde den Parteien üb- rigens ein staatliche­r Zuschuss von mehr als 300 Millionen Euro zu.

Die Anhebung der maximalen staatliche­n Unterstütz­ung ist richtig, weil die Parteien vor großen neuen Herausford­erungen stehen. Die digitalen Medien und die zunehmende­n Beteiligun­gsmöglichk­eiten der Mitglieder erfordern erhebliche Anstrengun­gen. Auch die Sicherheit­sanforderu­ngen haben sich in den vergangene­n Jahren erhöht. Die Parteien müssen sich gegen Manipulati­onsversuch­e schützen, wie es sie zum Beispiel im amerikanis­chen und im französisc­hen Präsidents­chaftswahl­kampf gegeben hat. Für das Gesetz hat die Koalition ein offenes und rechtlich einwandfre­ies Verfahren gewählt. Wir stehen für vollständi­ge Transparen­z und machen es anders als etwa die AfD, die ihre Unterstütz­ung zumindest teilweise aus dubiosen finanziell­en Netzwerken erhält.

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