Einsicht nötig
Natürlich ist es leicht zu sagen: Der hat doch selbst schuld, wenn er sein ganzes Geld in der Spielhalle verzockt. Doch ganz so leicht ist das nicht. Wenn jemand beim Warten auf seine Pizza mal einen oder auch zwei Euro in den Spielautomaten wirft, ist das das eine. Wenn aber jemand immer wieder in die Spielhalle rennt in der Hoffnung, eines Tages mit den Taschen voller Geld wieder herauszukommen, dann hat das mit Spielsucht zu tun. Auf der Suche nach dem großen Geld an keiner Spielhalle vorbeizukommen, ohne sein Glück zu versuchen, ist krankhaft. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie das Leben.
Nun macht es keinen Sinn, deswegen Spielhallen zu verbieten. Autos sind auch nicht verboten, obwohl es täglich zu zahlreichen tödlichen Unfällen kommt. Doch wer mit seinem Fahrzeug nicht richtig umgehen kann oder will, wird den Führerschein los. Und so geht auch der Vorstoß von Wirtschaftsminister Althusmann, eine Sperrdatei in Niedersachsen einzurichten, in die richtige Richtung: Wer merkt, dass der Besuch von Spielhallen ihm nicht bekommt und ihn (und möglicherweise die ganze Familie) in den Ruin treiben könnte, sollte sich auf eine Sperrliste setzen lassen können und sich Hilfe holen. Der erste Schritt allerdings ist die Einsicht bei den Betroffenen selbst.
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