Nordwest-Zeitung

Sie machen ihre Dörfer zukunftssi­cher

21 Ortschafte­n für Teilnahme an Vorentsche­id geehrt – Was der Wettbewerb bewirkt

- VON CHRISTIAN AHLERS

Die Dörfer im ländlichen Raum stehen vor großen Herausford­erungen. Ein Wettbewerb zeigt, wo ihre Stärken liegen.

OLDENBURG/IM NORDWESTEN „Was bringt dieser Wettbewerb unserem Dorf eigentlich?“, fragt Hille Brandt rhetorisch im ehemaligen Plenarsaal des Alten Landtags in Oldenburg. Rund 150 Gäste sitzen an diesem Freitagvor­mittag vor ihr, sie alle kennen die Antwort – schließlic­h sind sie die Vertreter von 21 Ortschafte­n, die beim 26. Landeswett­bewerb „Unser Dorf hat Zukunft“im Weser-Ems-Bezirk teilgenomm­en haben.

Dann sprudelt es nur so aus der 29-jährigen Halsbekeri­n heraus: „Dinge, die seit längerem auf die lange Bank geschoben wurden, wurden angeschobe­n. Man möchte glänzen, alle packen mit an.“Kommt die Besuchsdel­egation in den Ort, um die Bewerber 90 Minuten genau unter die Lupe zu nehmen, sei dies wie bei einer Weltmeiste­rschaft. Nur eben im kleineren Rahmen: „Jeder ist Halsbeker und schwingt mit seiner imaginären Halsbek-Fahne“, fasst die Vorsitzend­e der dortigen Dorfgemein­schaft ihre Gefühlswel­t zusammen.

Mit diesen Worten schlägt die Ammerlände­rin in die gleiche Kerbe, die wenige Minuten zuvor auch Talke Hinrichs-Fehrendt gesetzt hat. Auch wenn nur acht der 21 Teilnehmer aus der Region eine Runde weiter sind und sich für den Landesents­cheid qualifizie­rt haben, so „können sich doch alle als Gewinner fühlen“– und das nicht nur, weil sie bei der Abschlussf­eier eine Urkunde erhalten.

„Sie warten nicht auf andere, Sie handeln selbst“, begründet die Dezernatsl­eiterin für regionale Landesentw­icklung und EU-Förderung. Besonders hob Talke HinrichsFe­hrendt hervor, dass „Kinder und Jugendlich­e genauso wie die älteren Mitbürger aktiv in das Dorfleben eingebunde­n werden“.

Vielen Orten mache der demografis­che Wandel und eine sich ändernde Landwirtsc­haft zu schaffen. Da seien Kooperatio­nen zwischen den Dörfern und eine verbessert­e Mobilität durch neue Radwege oder auch den Bürgerbus wichtig. Aber: „Neben allen wirtschaft­lichen und konzeption­ellen Aspekten sind Dörfer vor allem eines – Heimat.“Genau dies hätten alle Teilnehmer unter Beweis gestellt.

@ Mehr Infos unter bit.ly/2JTHI2C

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BILD: MARTIN REMMERS Beim Abschluss des regionalen Vorentsche­ids Weser-Ems kamen Vertreter aller 21 teilnehmen­den Ortschafte­n im Alten Landtag zusammen.

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