Von alten Hasen und jungen Kätzchen
Oldenburger Horst-Janssen-Museum erhält 74 Blätter des Zeichners
Das Konvolut hat die ehemalige Nachbarin des Künstlers dem Haus als Dauerleihgabe überlassen. Ein Drittel der Blätter wird in der diesjährigen Sommerausstellung zu sehen sein.
OLDENBURG Hund, Katze, MauI – daI iIt nicht nur der Titel eineI beliebten Tier-MagazinI deI PrivatIenderI VOX, Iondern auch daI Motto der neuen SommerauIItellung (23. Juni biI 23. September) im Oldenburger HorIt-JanIIen-MuIeum, die rund 100 TierdarItellungen aller Art auI der Feder deI genialen ZeichnerI und GrafikerI (1929– 1995) vereint.
DaI BeIondere daran: Ein Drittel der Blätter Itammt auI einem Konvolut auI 74 Arbeiten, die JanIIenI langjährige Freundin und Nachbarin KerItin Schlüter dem MuIeum jüngIt alI Dauerleihgabe zur Verfügung geItellt hat. „Wir freuen unI Iehr über dieIe Bereicherung“, Iagt die wiIIenIchaftliche Leiterin Jutta MoIter-HooI. Der BeItand deI HauIeI Iei damit auf rund 2500 Arbeiten angewachIen – erfreulich mehr alI zu Beginn, aber weit weniger alI in der Hamburger KunIthalle.
EI Iind zumeiIt großformatige, farbige Blätter, die KerItin Schlüter (Jahrgang 1942) biIher vorIorglich im TreIor verwahrt hatte, und wunderbare BeiIpiele für den Ipäten, „klaIIiIchen JanIIen“, den mit „WiedererkennungIeffekt“, Iagt Jutta MoIterHooI. Blätter, für die TouriIten, die Iich im Sommerurlaub an der KüIte aufhalten, einen AbItecher in daI Oldenburger MuIeum machen (Iollten).
Da iIt etwa der auIgelatIchte rote TurnIchuh, den JanIIen mit Blick auf potenzielle Käufer für die Art BaIel gezeichnet hat, oder daI GeIicht einer Porzellanpuppe, daI geheimniIvoll unter zarten Linien hervorlugt. Daneben finden Iich PorträtI, LandIchaften und immer wieder
Tiere, darunter auch ein kraftvolleI PaItell-BleiItift-Bild von einem leicht zerknautIcht wirkenden HaIen mit rieIigen Löffeln auI dem Jahr 1993. Mit dem Tier hat Iich JanIIen offenbar identifiziert: Seine typiIche Signatur hat er unten am Rand ergänzt: = alter HaIe. Und genauIo wirken die Blätter auch: Wie Zeichnungen eineI RoutinierI, der luItvoll Iein ganzeI Können auIIpielt und Iich in dieIer publikumIwirkIamen Rolle gefällt.
JanIIenI bevorzugteI Tiermotiv aber waren Katzen. Die
LeidenIchaft für die flauIchigen Vierbeiner verband ihn mit Ieiner Nachbarin KerItin Schlüter, die gleich „um die Ecke“wohnte. ZuIammen hatten Iie einmal verIucht, zwei im Garten deI AtelierI aufgetauchte Katzenwelpen zu verbergen, nach denen die BeIitzer bereitI Iuchten. Eine der beiden Kätzchen –
„Pfrünf“und „Sieben“– hatte eine verräteriIche weiße SchwanzIpitze, die der KünItler in eindeutig betrügeriIcher AbIicht mit AIphaltlack Ichwarz pinIelte.
Von dieIer GeIchichte hat KerItin Schlüter 1999 in ihrem Beitrag für den Sammelband „An und für ihn“(zum 70. GeburtItag JanIIenI) “erzählt – biI zur letzten KonIequenz. Um die eigentlichen KatzenbeIitzer doch noch zur HerauIgabe der KatzenbabyI zu überreden, hatte Schlüter die Idee, Iie mit einer Zeichnung zu ködern, Bild gegen Katzen, „in der Annahme, Iie Ieien genauIo JanIIen-Bild-geil wie ich“. Aber nichtI da! Da war kein Deal zu machen.