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Weiterhin keine Spur von Danuta Lysien – Oldenburgs Ermittler fokussieren sich auf Mittäter
Die 55-jährige Polin ist seit einem Jahr verschwunden. Wir haben die Chronik zum Fall.
OLDENBURG Ein 56-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft und ein „dringender Tatverdacht des Mordes“wurde von den hiesigen Behörden offiziell ausgegeben. Trotzdem bitten Staatsanwaltschaft und Polizei nun gleichermaßen um Verständnis, dass keine weiteren Details zum aktuellen Ermittlungsstand im Vermisstenfall „Danuta Lysien“bekanntgegeben würden.
Grund dafür ist der große Unbekannte: Ein möglicher Kompagnon des 56-Jährigen ist noch auf freiem Fuß, auf ihn fokussieren sich nun offenbar die weiteren Ermittlungen. Allzu viele und allzu detailliert gestreute Informationen könnten sich da möglicherweise nachhaltig auf eine Festnahme auswirken.
Auf einem Parkplatz im polnischen Znin wurden am 26. Juni 2017 zwei Männer mit dem Fall Lysien in Verbindung gebracht – eine der beiden Personen verkleidete sich dort mit einem schwarzen Mantel und einem Mundschutz, „und somit mit derselben Bekleidung wie der GeldKontakte
abheber in der LzO Krusenbusch“, so die Polizei auf Nachfrage. In diesem wie in weiteren Fällen hatten die Unbekannten Geld vom Konto der kurz zuvor verschwunden Polin Danuta Lysien abgehoben.
Allein in Krusenbusch
Die 55-Jährige – sie zog im Jahr 2012 nach Oldenburg, wo sie ihren Partner heiratete und nach dessen Tod alleine im Einfamilienhaus am Dießelweg in Krusenbusch lebte – war bei einem Einkauf in einer Rossmann-Drogerie (Kaufpark Kreyenbrück) am
späten Samstagnachmittag des 24. Juni letztmalig lebend gesehen worden.
Wie der Haftbefehl es bereits ausweist: Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass Danuta Lysien nicht mehr lebt – obwohl bislang kein Leichnam gefunden wurde. Dass es nun aber ziemlich genau ein langes Jahr nach dem Verschwinden der Frau und der Einrichtung einer Soko „DaLy“zu einer Festnahme gekommen ist, deutet auf eine beachtliche Ermittlungsarbeit hin.
Und ja, wohl auch auf zielführende Hinweise aus der Bevölkerung. Welche Spuren
auch immer die Soko bislang verfolgt und so den Verdächtigenkreis weiter zugespitzt haben mag: Offenbar geschieht dies mit großem Erfolg.
Was bislang bekannt ist
Danuta Lysien war am 17. September 1961 in Polen geboren, rund 1,60 Meter groß und von schlanker Erscheinung. Bis zu ihrem Verschwinden sprach sie fließend polnisch und gebrochen deutsch – obwohl sie da schon fünf Jahre in Oldenburg lebte. Jedoch war die Frau anscheinend nicht übermäßig mit ihrem Stadtteil verbunden – gab es hier nur wenige. Bekannt war Danuta Lysien dennoch – für „das Tragen von diversem Goldschmuck“, wie es heißt. Einige Monate vor ihrem Verschwinden hatte sie eine Stelle als Reinigungskraft angenommen, so wissen die Ermittler.
Als sich die Spur der 55Jährigen verlor, war plötzlich auch ihr champagnerfarbener Mercedes Benz (Typ E220) unauffindbar. Erst ein paar Monate später konnte das Fahrzeug ohne Kennzeichen in Bremen unweit des Flughafens sichergestellt werden.
Wie viel Geld die Täter in den ersten Tagen vom Konto Lysiens erbeuteten, wird öffentlich nicht von den Behörden kommuniziert – aus ermittlungstaktischen Gründen. Aus eben gleichen werden Mitteilungen der Polizei in deutscher und polnischer Sprache veröffentlicht und gestreut. Die vom Polizeipräsidenten Johann Kühme ausgesprochene Belohnung in Höhe von 5000 Euro für beste Hinweise auf Tat und mögliche Täter gilt nach wie vor.
Zeugen werden gebeten, sich mit ihren Erinnerungen im Fall Danuta Lysien an die Polizei in Oldenburg zu wenden unter P 7904115. Mehr zu den Ereignissen und Ermittlungen unter der Adresse
@ bit.ly/DaLyChronik