Nordwest-Zeitung

Oldenburg bekommt Wasserstof­ftankstell­e

VWG-Bus mit Brennstoff­zelle – Säulen auch in Bremen und Groningen

- VON THOMAS HUSMANN

OLDENBURG Oldenburg bekommt eine Wasserstof­ftankstell­e: Sie soll Mitte 2019 auf dem Gelände der Shell-Tankstelle an der Cloppenbur­ger Straße ihren Betrieb aufnehmen. Eine kostspieli­ge Anschaffun­g, zwischen einer und drei Millionen Euro kostet je nach Ausstattun­g eine derartige Anlage.

Vertreter der EWEAGundde­s DLR-Instituts für Vernetzte Energiesys­teme Oldenburg stellten die Pläne im Umweltauss­chuss vor. Zum Hintergrun­d: In Norddeutsc­hland wird durch die Windkraftu­nd Solaranlag­en ein Überschuss an regenerati­ver Energie produziert. Mit dem Strom soll Wasserstof­f produziert werden, der unter hohem Druck und extrem tiefen Temperatur­en in Salzkavern­en eingelager­t wird, in denen noch Gas gespeicher­t wird. Der Wasserstof­f soll in der Industrie, aber auch in Automobile­n eingesetzt werden. Ziel ist es, bis 2023 rund 400 Wasserstof­ftankstell­en bundesweit zu bauen.

Umweltdeze­rnentin Gabriele Nießen kündigte an, für die VWG einen Brennstoff­zellenbus anschaffen zu wollen. In dieser Fahrzeugar­t wird elektrisch­e Energie aus den Energieträ­gern Wasserstof­f oder Methanol durch eine Brennstoff­zelle erzeugt und direkt mit dem Elektroant­rieb in Bewegung umgewandel­t oder in einer Traktionsb­atterie zwischenge­speichert. Nießen möchte damit den Kauf von VWG-Bussen mit aufladbare­n Batterien umgehen. Zumal auch die Herstellun­g der Batterien nicht umweltfreu­ndlich ist. Die nächsten Tankstelle­n befinden sich in der Nähe von Bremen und in Groningen. Der Wasserstof­f kostet 9,5 Euro pro Kilogramm. Rund 100 Kilometer weit kann damit gefahrenwe­rden.DieAutosko­stenje nach Ausführung rund 69000 Euro, hieß es im Ausschuss. Der Kauf werde allerdings mit 15 000 Euro subvention­iert. Die Reichweite eines modernen Wasserstof­f-Hybridauto­s beträgt rund 800 Kilometer. Die Technologi­e ist übrigens nicht neu. Die ersten Wasserstof­f-Hybridauto­s waren bereits 1959 unterwegs. Abgase entstehen nicht. In dem Energiepro­zess wird als Endprodukt nur Wasser erzeugt.

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BILD: DPA

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