Nordwest-Zeitung

Gektionen fürs Leben gelernt

Oucht tfor sien Tfgen beendet – Teamarbeit bringt Kompromiss­e

- VON PATRICK BUCK

Nach vier arbeitsrei­chen Tagen ist die Olmun zu Ende gegangen. Generalsek­retär Robin Runge zieht Bilanz.

FRAGE: Was waren die lustigsten Bestrafung­en in diesem Jahr? RUNGE: Tanzen war wie immer sehr beliebt, zum Beispiel zum Lied Barbie-Girl. Und den Cha-Cha-Slide hat sogar ein ganzes Komitee getanzt. In diesem Jahr hatten wir auch das Spiel im Einsatz, bei dem jemand Schlagsahn­e ins Gesicht bekommt. FRAGE: Hintergrun­d ist ja, dass es Sanktionen gibt, wenn man sich nicht an die Kleiderord­nung hält. Warum sind euch diese Regeln eigentlich so wichtig? RUNGE: Wir sind eine seriöse Veranstalt­ung, darum wollen wir diese Seriosität auch zeigen. Bei den Vereinten Nationen gibt es auch einen Dresscode, da geht auch niemand im Pulli in den Sicherheit­srat. Für das Gefühl und die Echtheit dieses Planspiels gehört das einfach dazu. FRAGE: „Gemeinsame Vergangenh­eit, gemeinsame Herausford­erungen, gemeinsame Zukunft“lautete das diesjährig­e Motto. Wie fand sich das in den Ergebnisse­n wieder?

RUNGE: Wir hatten viele Resolution­en die eine breite Unterstütz­ung hatten. Dementspre­chen haben sich viele Länder getroffen und auf eine Sache geeinigt. Es wurde zwar viel debattiert, weil jeder natürlich seine Punkte unterbring­en wollte. Und die großen Nationen haben auch von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht. Aber am Ende haben doch alle zusammenge­funden und sich auf Kompromiss­e geeinigt. FRAGE: Was haben die Delegierte­n aus diesen vier Tagen mitgenomme­n? RUNGE: Wenn man zusammenar­beitet

und sich kompromiss­bereit zeigt, dass man viel zusammen schaffen kann und dass auch jede kleine Stimme zählt. Es war also nicht so, dass USA, China, Russland oder Deutschlan­d alles regeln, sondern dass auch Vertreter von kleinen Nationen wie Antigua und Barbuda etwas sagen und die Großen überzeugen konnten, sich ein bisschen in ihre Richtung zu bewegen. FRAGE: Kann man diese Lehren auf auf das eigene Leben übertragen? RUNGE: Natürlich, das kann man sich auch für die eigene

Zukunft im Beruf merken. Das hat man ja schon bei unserer Arbeit im Organisati­onsteam gesehen, dass auch Leute, die keinen besonderen Posten übernommen haben oder das erste Mal dabei waren, aber eine gute Idee hatten, etwas anstoßen konnten. Ein Beispiel ist der Verkauf von Olmun-T-Shirts, die wir in diesem Jahr das erste Mal angeboten hatten. Das hat jemand aus der Menge vorgeschla­gen. Am Anfang waren alle erst ein wenig skeptisch, aber im Endeffekt haben wir es umgesetzt. Zudem nimmt man von der Olmun mit, dass man als Team alles besser schafft. Einzelgäng­er kommen zwar auch voran, aber es ist erstens anstrengen­d und das Ergebnis wird zweitens nicht so gut, als wenn man etwas als Team gemacht hätte. FRAGE: Wie geht es für dich persönlich bei der Olmun weiter? RUNGE: Das Sekretaria­t besteht in der Regel ein Jahr, danach kommen viele als Ehemalige wieder. Ich werde vielleicht noch einen kleinen Posten übernehmen oder irgendwo helfen und mir ansonsten anschauen, wie es läuft. Ganz von der Olmun wegkommen werde ich nicht. Wenn ich Zeit habe, würde ich auch mit 40 glaube ich noch gerne vorbeikomm­en, wenn es die Veranstalt­ung dann noch gibt – was ich sehr hoffe.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Auch Delegierte kleiner Staaten konnten etwas erreichen: Beim Planspiel Olmun, das unter anderem in den Weser-Ems-Hallen stattfand, war Verhandlun­gsgeschick gefragt, um Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen.
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