Gektionen fürs Leben gelernt
Oucht tfor sien Tfgen beendet – Teamarbeit bringt Kompromisse
Nach vier arbeitsreichen Tagen ist die Olmun zu Ende gegangen. Generalsekretär Robin Runge zieht Bilanz.
FRAGE: Was waren die lustigsten Bestrafungen in diesem Jahr? RUNGE: Tanzen war wie immer sehr beliebt, zum Beispiel zum Lied Barbie-Girl. Und den Cha-Cha-Slide hat sogar ein ganzes Komitee getanzt. In diesem Jahr hatten wir auch das Spiel im Einsatz, bei dem jemand Schlagsahne ins Gesicht bekommt. FRAGE: Hintergrund ist ja, dass es Sanktionen gibt, wenn man sich nicht an die Kleiderordnung hält. Warum sind euch diese Regeln eigentlich so wichtig? RUNGE: Wir sind eine seriöse Veranstaltung, darum wollen wir diese Seriosität auch zeigen. Bei den Vereinten Nationen gibt es auch einen Dresscode, da geht auch niemand im Pulli in den Sicherheitsrat. Für das Gefühl und die Echtheit dieses Planspiels gehört das einfach dazu. FRAGE: „Gemeinsame Vergangenheit, gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Zukunft“lautete das diesjährige Motto. Wie fand sich das in den Ergebnissen wieder?
RUNGE: Wir hatten viele Resolutionen die eine breite Unterstützung hatten. Dementsprechen haben sich viele Länder getroffen und auf eine Sache geeinigt. Es wurde zwar viel debattiert, weil jeder natürlich seine Punkte unterbringen wollte. Und die großen Nationen haben auch von ihrem Vetorecht Gebrauch gemacht. Aber am Ende haben doch alle zusammengefunden und sich auf Kompromisse geeinigt. FRAGE: Was haben die Delegierten aus diesen vier Tagen mitgenommen? RUNGE: Wenn man zusammenarbeitet
und sich kompromissbereit zeigt, dass man viel zusammen schaffen kann und dass auch jede kleine Stimme zählt. Es war also nicht so, dass USA, China, Russland oder Deutschland alles regeln, sondern dass auch Vertreter von kleinen Nationen wie Antigua und Barbuda etwas sagen und die Großen überzeugen konnten, sich ein bisschen in ihre Richtung zu bewegen. FRAGE: Kann man diese Lehren auf auf das eigene Leben übertragen? RUNGE: Natürlich, das kann man sich auch für die eigene
Zukunft im Beruf merken. Das hat man ja schon bei unserer Arbeit im Organisationsteam gesehen, dass auch Leute, die keinen besonderen Posten übernommen haben oder das erste Mal dabei waren, aber eine gute Idee hatten, etwas anstoßen konnten. Ein Beispiel ist der Verkauf von Olmun-T-Shirts, die wir in diesem Jahr das erste Mal angeboten hatten. Das hat jemand aus der Menge vorgeschlagen. Am Anfang waren alle erst ein wenig skeptisch, aber im Endeffekt haben wir es umgesetzt. Zudem nimmt man von der Olmun mit, dass man als Team alles besser schafft. Einzelgänger kommen zwar auch voran, aber es ist erstens anstrengend und das Ergebnis wird zweitens nicht so gut, als wenn man etwas als Team gemacht hätte. FRAGE: Wie geht es für dich persönlich bei der Olmun weiter? RUNGE: Das Sekretariat besteht in der Regel ein Jahr, danach kommen viele als Ehemalige wieder. Ich werde vielleicht noch einen kleinen Posten übernehmen oder irgendwo helfen und mir ansonsten anschauen, wie es läuft. Ganz von der Olmun wegkommen werde ich nicht. Wenn ich Zeit habe, würde ich auch mit 40 glaube ich noch gerne vorbeikommen, wenn es die Veranstaltung dann noch gibt – was ich sehr hoffe.