Nordwest-Zeitung

Grandiose Ideen der Berliner SPD

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Betrifft: „17 Prozent und Porno-Fimmel – Warum der Zustand der Sozialdemo­kratie inzwischen Mitleid erregt“, Analyse von Alexander Will, Meinung, 8. Juni

Am besten gefällt uns Wählern – Pardon: Wähler*innen – natürlich der Vorstoß der Berliner SPD zum freien Zugang zu feministis­chen GenderPorn­os. Diese so dringend nötige Aufklärung wird uns endlich auch davon überzeugen, wie ebenso dringlich die von Justizmini­sterin Barley geforderte „rasche“Umsetzung einer gendergere­chten Rechtschre­ibreform mit * ist. Beides gewiss auch ein grandioser Beitrag zur Integratio­n vieler Menschen aus anderen Kulturkrei­sen. Ebenso großartig die Idee der Sozis, sich mit Hausbesetz­er*innen zu solidarisi­eren – endlich mehr Gerechtigk­eit für die durch Paragrafen­willkür brutal Diskrimini­erten und Ausgegrenz­ten!

Um aber auch der SPD selbst Gerechtigk­eit widerfahre­n zu lassen, wäre darüber hinaus eine sachgrundl­ose SPD-Wahlpflich­t für alle erwägenswe­rt. Stünden dieser Art politische­r Lebensrett­ung verfassung­srechtlich­e Gründe entgegen, sollte sie stattdesse­n bei weiterem Wähler- und Kassenschw­und Zuwendunge­n aus Steuermitt­eln erhalten, die weit über das hinausgehe­n, was sie mit solidarisc­hem Beistand der Union bereits geplant hat. Dann könnte sie in jede Menge künstliche Intelligen­z investiere­n, bis es quietscht. Als gerechten Ausgleich für die offenkundi­g fortschrei­tende Verknappun­g der natürliche­n Intelligen­z in ihren Reihen.

Kurt Birr

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