Der Jaguar kommt auf leisen Pfoten
Elektro-SUV I-Pace mit 480 Kilometern Reichweite
KR3NBERG/JS Mit „Oollgas“vorbei fährt Jaguar auch an den deutschen Premium-Herstellern. Denn während diese noch ein wenig Zeit brauchen, schicken die Briten bereits im Juli ihr erstes Elektro-SUO ins Rennen um die Gunst der technik-affinen oder besonders umweltbewussten Kundschaft.
Mit einem Einstiegspreis von 78 000 Euro ist der I-Pace selbstverständlich kein Schnäppchen, aber auch nicht viel teuer als konventionell betriebene, in den Punkten Ausstattung und Leistung vergleichbare Modelle der Konkurrenz. „Wir liegen hier nur rund fünf bis zehn Prozent drüber“, sagt Entwicklungsvorstand Wolfgang Ziebart, „im Kompaktsegment kann der Unterschied zwischen Benziner und Elektroantrieb dagegen durchaus 100 Prozent ausmachen.“
Das Mittelklasse-SUO bietet bei einer vergleichsweise
geringen Gesamtlänge von 4,68 Metern einen sonst nur von Oberklasse-Limousinen bekannten üppigen Radstand von drei Metern.
Im Wagenboden steckt ein 600 Kilogramm schwerer 90 kWh-Akku, der eine Reichweite von 480 Kilometern ermöglichen soll. Die beiden Elektromotoren kommen zusammen
auf 460 PS und lassen den I-Pace gemeinsam mit den 696 Nm Drehmoment in gerade einmal 4,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und anschließend auf bis zu 200 km/h beschleunigen. Man muss eine solche Beschleunigung einmal selber erlebt haben (das volle Drehmoment steht sofort zur Oer- fügung), um die Faszination und die Begeisterung des Fahrers eines derart stark motorisierten Elektrofahrzeugs begreifen zu können.
Jaguar verspricht eine präzise und direkte Lenkung sowie ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk, das es gegen Aufpreis mit Luftfederung gibt. Das Cockpit ist so modern, wie man es von einem solchen Auto erwartet. Der Blick des Fahrers fällt auf virtuelle Instrumente hinter dem Lederlenkrad, es gibt einen großen Touchscreen in der Armaturenbrettmitte sowie darunter einen zweiten für die Klimatisierung.
Die Sitze stammen aus der Limousine F-Type, in der zweiten Reihe sollen selbst Passagiere mit 1,90 Metern Körpergröße gut untergebracht sein – was man beim ersten Blick auf den I-Pace wegen dessen abfallender Dachlinie gar nicht vermuten würde.