Furiose Belgier legen Karten auf den Tisch
Rote Teufel werden nach 5 2 gegen Tunesien zum Titelanwärter
MOSKAU Die „Roten Teufel“hatten sich mit einer feurigen Offensiv-Gala gegen Tunesien gerade warmgeschossen, da ging es heiß weiter. Aus Freude über den höchsten Sieg der belgischen WM-Geschichte belohnte Trainer Roberto Martinez seine Spieler mit einem Grillfest im Teamquartier nahe Moskau, deren Familien hatte er zum Spiel einfliegen lassen. „Heute dürfen wir feiern, ganz Belgien sollte das tun“, betonte der spanische Coach. Der ewige Geheimfavorit steht praktisch im Achtelfinale und hat sich in Russland als heißer Titelanwärter in Stellung gebracht.
„Die Demonstration, auf die ganz Belgien gewartet hat“, urteilte die Zeitung „La Derniere Heure“über das berauschende 5:2 (3:1) gegen die Nordafrikaner. Die Euphorie in der Heimat ist riesengroß, das ganze Königreich hofft, dass die hochveranlagte Mannschaft den Erwartungen endlich gerecht wird.
Aber Doppeltorschütze Romelu Lukaku mahnt: „Wir wissen, dass wir uns weiter steigern müssen.“Der Stürmer von Manchester United, der mit fünf WM-Treffern zum belgischen Rekordhalter Marc Wilmots aufschloss, hatte schon gegen Panama (3:0) zweimal getroffen. Er hat als erster Spieler seit Diego Maradona, der 1986 unter anderem gegen Belgien zweimal traf, zwei Doppelpacks in aufeinanderfolgenden Tolles Trio: Romelu Lukaku, Dries Mertens und Eden Hazard (von links)
erzielt.
Die kommenden Gegner sind jedenfalls gewarnt. Trotz einiger Defensivschwächen hatten die „Roten Teufel“keine Probleme mit den Tunesiern. Unter den Augen der königlichen Familie um Philippe von Belgien traf auch der starke Kapitän Eden Hazard doppelt, zudem war kurz vor Schluss der eingewechselte Dortmunder Michy Batshuayi erfolgreich. Alleine die Leihgabe des FC Chelsea hatte vier weitere Großchancen.
Im Spiel gegen England geht es vor allem um den Gruppensieg. Was aber zum ersten Härtetest werden sollte, verkommt wohl zum Vorspiel der zweiten Garde. Die Topstars Lukaku und Dries Mertens zogen sich leichte Knöchelverletzungen zu, Hazard eine Wadenblessur. Zwar gab es von allen Entwarnung. Dennoch wird Martinez gegen den Weltmeister von 1966 an diesem Donne stag (20 Uh /ARD) wohl eine veränderte Elf aufs Feld schicken.
WM-Spielen