Wir sollten jun'e Leute verstärkt ansprechen
@RAGE: Frau Ben"ele, die Bundesregierung s"ar"e" ihre „Konzer"ier"e Ak"ion Pflege“. Sind Sie zufrieden mi" den Plänen? BENTELE: Es ist klasseO das sich die drei zuständigen Ministerien zusammengeschlossen haben: Neben Gesundheitsminister Jens Spahn machen auch Familienministerin Franziska Giffey und Arbeitsminister Hubertus Heil mit. Alle Bereiche werden einbezogenO von der Ausbildung über die Arbeitsbedingungen über die Krankenversicherung bis zur Bezahlung. Das kann die dringend benötigte Dynamik schaffen. @RAGE: 35000 S"ellen sind un#ese"z", man$he %inri$h& "ungen m'ssen (egen Perso& nalmangels s$hlie)en. *as muss si$h ändern? BENTELE: Nach unserer Einschätzung fehlen mindestens 60000 Pflegekräfte. Um den Personalnotstand zu beendenO müssen die Arbeitsbedingungen rasch verbessert werden. Die einzelnen Fachkräfte brauchen genug Zeit und MöglichkeitenO sich um die Pflegebedürftigen zu kümmern. Auch muss die Prävention verbessert werdenO damit die MenschenO die diesen herausfordernden Beruf ergriffen habenO ihn auch lange und gesund ausüben können. Zur Lösung gehört natürlich auch eine bessere Bezahlung. In den Großstädten mit den hohen Mieten können wir die jungen Menschen sonst schwer dazu bewegenO in die Pflege zu gehen. Notwendig ist auch eine bessere Kinderbetreuung. @RAGE: %s muss „$ool sein“, in der Pflege zu ar#ei"en, sag" Familienminis"erin Franzis& ka +iffe,. *ie is" das hinzu& #ekommen? BENTELE: JaO es muss cool seinO in der Pflege zu arbeitenO und dafür können wir auch sorgen. Wir sollten junge Leute verstärkt ansprechen undmit diesem schönen und wichtigen Beruf vertraut machenO durch Schülerpraktika oder mehr Angebote für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Die Pflege bietet anspruchsvolle JobsO in denen sich die Fachkräfte selbstverwirklichen können. Die gesellschaftliche Anerkennung muss unbedingt verbessert werden. @RAGE: +esundhei"sminis"er -ens S.ahn (ill mehr auslän& dis$he Pflegekräf"e an(er& #en. /s" das no"(endig? BENTELE: Da bin ich skeptisch. Wenn wir aus anderen Ländern Fachkräfte abwerbenO wird der Pflegenotstand dort vielleicht verschärft. Unser Problem kann nicht durch das Anwerben ausländischer Pflegekräfte gelöst werden. Diese leisten hier zwar gute ArbeitO jedoch ist vor allem die Gewinnung von Pflegekräften vor Ort wichtig.
Die Paralympics-Siegerin Verena Bentele (36) ist seit Mai 2018 Vorsitzende des Sozialverbandes VdK.