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Critik am Internationalen Radsport-@erband und der Welt-Dnti-Doping-Dgentur
BERLIN Anti-Doping-Experten fordern Aufklärung zum umstrittenen Froome-Freispruch, und die französische Presse prophezeit dem britischen Seriensieger schwere drei Wochen. Rechtlich sind für Chris Froome vor dem Start der 105. Tour de France am Samstag auf der AtlantikInsel Noirmoutier alleHürden beiseite geräumt. Die Frage bleibt, wie der frisch gekürte Giro-Gewinner auf demmöglichen Weg zu seinem fünften Tour-Triumph mit dem außergewöhnlichen Druck umgeht.
Anti-Doping-Experte Fritz
Sörgel hat den Freifahrtschein für den viermaligen Tour-Sieger kritisiert und vomInternationalen Radsport-Verband UCI sowie von der Welt-AntiDoping-Agentur Wada als Wegbereiter des Freispruchs Transparenz gefordert. „Es sieht wie ein abgekartetes Spiel aus: Die Tour droht – die UCI liefert mit Hilfe der Wada“, sagte der Pharmakologe. Froomes stark überhöhter Wert des Asthmamittels Salbutamol wurde nicht als Doping gewertet. Das unmittelbar vor der UCI-Entscheidung ausgesprochene Startverbot durch den Tour-Veranstalter ASO erwies sich als leere Drohung, die nicht einmal 24 Stunden Bestand hatte. Sörgel vermutet, dass eine umstrittene Studie aus den Niederlanden Grundlage für die offiziell erteilte Starterlaubnis gewesen sein könnte.
Eine wissenschaftliche Untersuchung im Zentrum des „Human Drug Research“in Leiden hatte angeblich belegt, dass die angewendeten Tests zur Ermittlung von Salbutamol-Spuren ungenau seien. Die Studie – angeblichmit Hunde-Versuchen – zeigt, dass in 14,5 Prozent der untersuchten Fälle ungenaue, meist höhere Werte im Urin gemessen wurden, obwohl die von der Wada zugelassenen 1000 Nanogramm verabreicht wurden. Froome war im September 2017 bei der Vuelta in Spanien mit 1920 Nanogramm pro Milliliter Urin getestet worden.
Sörgel erklärte: „Wenn die Wada nicht belegen kann, dass der eigene Grenzwert verbindlich ist, kann sie einpacken.“Nach den Worten des Wissenschaftlers schwören „Sportler in vielen Disziplinen offensichtlich auf Salbutamol wegen seiner regenerativen Eigenschaften“.
Froome, der sich bei der Tour von einem Bodyguard begleiten lassen will, könnten in Frankreich harte Wochen bevorstehen. Vor ihmstünden „die Fallen der Strecke, eine Kohorte ehrgeiziger Rivalen und eine große Unbekannte, die Reaktion der Zuschauer“, schrieb der „Figaro“.