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Kielerin müht sich gegen 18-jährige Liu in dritte Runde – Auch Kohlschreiber weiter
WIMBLEDON Die Erleichterung von Angelique Kerber war deutlich zu hören. „Come on“, brüllte die Kielerin, nachdem sie sich mit einem hart erkämpften Erfolg über die US-amerikanische Teenagerin Claire Liu in die dritte Runde von Wimbledon gequält hatte. Mit 3:6, 6:2, 6:4 rang Kerber ihre erst 18 Jahre alte Gegnerin am Ende nieder.
Liu, im Vorjahr Siegerin bei den Juniorinnen, hatte der deutschen Hoffnungsträgerin allerdings größere Probleme bereitet, als dieser lieb war. „Es war ein kniffliges Match“, sagte Kerber anschließend: „Ich kam überhaupt nicht in mein Spiel rein, habe nicht Muss sich steigern: Angelique Kerber
frei gespielt.“Auch ihr Trainer Wim Fissette war nach dem fast zweistündigen Kampf nicht zufrieden. „Das war spielerisch nicht das, was wir erwartet haben“, sagte der Belgier. Kerber hatte auf dem Court Nummer 12 nur ganz am Anfang leichtes Spiel gehabt. Liu, in diesem Jahr die jüngste Spielerin im gesamten Starterfeld, wirkte beeindruckt und produzierte etliche leichte Fehler. Als die kleine, aber kraftvolle Kalifornierin ihre anfängliche Nervosität abgelegt hatte, sah sich Kerber immer mehr in die Defensive gedrängt. Erst mit Beginn des zweiten Durchgangs fand Kerber wieder in die Spur, zeigte nun auch eine andere Körpersprache.
Um auch ihre nächste Hürde in Wimbledon zu nehmen, wird sich Kerber deutlich steigern müssen. Am Samstag trifft sie auf die Japanerin Naomi Osaka, gegen die sie bei den US Open im Vorjahr eine bittere Erstrunden-Pleite kassiert hatte. „Im Gegensatz zu heute weiß ich da, was auf mich zukommt“, sagte sie: „Das Match von New York habe ich natürlich noch im Kopf, aber das waren ganz andere Umstände.“Immerhin: Die letzten beiden Duelle mit Osaka hat Kerber gewonnen.
Bei den Männern schaffte derweil Philipp Kohlschreiber durch einen Tiebreak-Krimi erstmals seit 2012 den Einzug in Runde drei. Der Augsburger gewann sein am Donnerstag fortgesetztes Zweitrundenmatch gegen den Luxemburger Gilles Muller 7:6 (8:6), 7:6 (7:4), 7:6 (7:3). An diesem Freitag trifft er nun auf den an Nummer acht gesetzten Südafrikaner Kevin Anderson oder Andreas Seppi (Italien). Gegen Muller profitierte Kohlschreiber vor allem von seiner Nervenstärke. Beim Abbruch wegen Dunkelheit am Mittwochabend hatte es im Tiebreak des zweiten Satzes 5:3 für Kohlschreiber gestanden.
Ein anderer Deutscher möchte an diesem Freitag für eine Sensation sorgen: JanLennard Struff (Warstein) trifft auf den achtmaligen Wimbledonsieger und Titelverteidiger Roger Federer. „Ich freue mich megamäßig darauf“, sagte der 28-Jährige, der in Runde zwei gegen den Kroaten Ivo Karlovic gewann.