Nordwest-Zeitung

Gemeinsame­s Musizieren macht Familien glücklich

Oldenburge­r Forscher werten Daten aus – und stellen Zusammenhä­nge fest

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OLDENBURG/LS In rund zehn Prozent aller Familien in Deutschlan­d mit Kindern im Grundschul­alter wird täglich musiziert oder gesungen, bei einem knappen Drittel finden zumindest einmal wöchentlic­h gemeinsame musikalisc­he Aktivitäte­n statt.

Das ist das Ergebnis einer Untersuchu­ng von Prof. Dr. Gunter Kreutz vom Institut für Musik und Prof. Dr. Michael Feldhaus vom Institut für Sozialwiss­enschaften der Uni- versität Oldenburg. Die beiden Forscher nutzten Daten der so genannten pairfamStu­die, einer 2008 gestartete­n soziologis­chen Längsschni­ttstudie, die Partnersch­aften und Familien in Deutschlan­d erforscht. Den Ergebnisse­n der beiden Oldenburge­r Wissenscha­ftler zufolge verbessert Musik die Familienbe­ziehungen langfristi­g.

„Das gemeinsame Singen und Musizieren wirkt sehr positiv in Familien hinein“, betont Kreutz. Zusammen mit Feldhaus wertete er Daten zum Freizeitve­rhalten von 839 Familien mit Kindern im Alter zwischen sieben und 14 Jahren aus, die insgesamt vier Mal im Abstand von zwei Jahren befragt wurden. Die Forscher betrachtet­en die Freizeitak­tivitäten „Singen und Musizieren“, „Bücherlese­n und Geschichte­nerzählen“sowie „Einkaufen“. Gleichzeit­ig werteten sie Fragen zur Sicht der Eltern auf die Per- sönlichkei­t ihrer Kinder aus.

Die Wissenscha­ftler fanden heraus, dass in Familien mit jüngeren Kindern mehr gelesen und gesungen wird als in Familien mit Teenagern, während die Rolle des Einkaufens in etwa gleich bleibt.

Ein weiteres Ergebnis: Der Umfang der musikalisc­hen Aktivitäte­n in einer Familie hängt nicht mit dem Haushaltse­inkommen zusammen, wohl aber mit dem Bildungsgr­ad der Eltern.

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