Notb msung
BAD BWISCAENAAN Nur durch eine Notbremsung konnte der Führer eines Zuges auf einem Bahnübergang in Bad Zwischenahn einen Unfall verhindern. Das Fahrzeug eines Autofahrers, der durch die geschlossenen Halbschranken fuhr, stand auf den Gleisen. Unglück bei Premiere in Osnabrück: Im „Circus Krone“stürzt ein Elefant in den Zuschauerraum.
Bei dem Unfall im „Circus Krone“wurde ein Besucher leicht verletzt. Die Elefanten bleiben trotzdem im Programm.
OSNABRGCK Der „Circus Krone“will weiterhin an Elefantenvorstellungen in seinem Programm festhalten. Am Mittwoch hatte es während der Premiere in Osnabrück ein Unglück mit drei Elefantenkühen gegeben, bei dem ein Tier in den Zuschauerbereich stürzte Ein Zuschauer zog sich dabei eine leichte Schürfwunde am Bein zu.
„Wir werden Konsequenzen aus dem Vorfall ziehen“, bekräftigte Tierlehrer Martin Lacey am Donnerstagvormittag. Zwar sollen die insgesamt fünf Elefanten weiterhin Teil des Programms sein, die Kombination aus der Premierenvorstellung werde es jedoch vorerst nicht mehr geben,
so Lacey. „Wir können unser Programm so variieren, dass andere Tiere gemeinsam in die Manege treten.“
Grundsätzliche Überlegungen rund um den Einsatz der Dickhäuter im Zirkusbetrieb gebe es aktuell nicht. „Es gab in der Geschichte des ,Circus Krone‘ bis jetzt keinen Vorfall, bei dem Zuschauer verletzt wurden“, sagt Lacey. Auch deswegen werde dieser Bestandteil der Show nicht infrage gestellt.
Ersache noch unklar
Elefantenkuh Mala gehe es nach dem Unglück der Premierenvorstellung den Umständen entsprechend gut. Das Tier wurde am Mittwoch und Donnerstagmorgen vom zirkuseigenen Tierarzt untersucht, der keine Knochenbrüche oder andere schweren Verletzungen feststellen konnte. Lediglich eine Schürfwunde an der linken Körperhälfte ließ am Donnerstagvormittag noch Rückschlüsse auf das Unglück des Vortages zu.
Ein Pfleger hatte zudem zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung das rechte Vorderbein mit Thymian-Öl eingerieben.
Lacey legt Wert darauf, dass nicht das Publikum Ziel der Schubserei zwischen den Tieren gewesen ist. Worin das Verhalten begründet war, das letztlich dazu führte, dass Elefantenkuh Mala in den Logenbereich gedrängt wurde, ist dagegen noch unklar. „Vielleicht gibt es momentan Veränderungen in der Hierarchie der Tiere“, mutmaß Lacey. Möglicherweise hänge das Verhalten der Tiere auch mit dem heißen Sommerwetter zusammen, das am Mittwoch herrschte.
Jedenfalls seien vor der Vorstellung keine Verhaltensauffälligkeiten der Tiere bemerkbar gewesen. Bis die Tierlehrer herausgefunden haben, warum die Elefanten in der Manege so handelten, bleibe Mala in ihrem Gehege und werde nicht in den Shows eingesetzt, betont Lacey.
Externe Fachleute wie
Franz Frank alias Sonni Frankello, stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbands der Tierlehrer und Betreiber eines Elefantenhofs in Platschow (Mecklenburg-Vorpommern), schließen nach Ansicht der Unglücksbilder einen mutwilligen Angriff als Ursache aus. Vielmehr scheine es sich um einen vergleichsweise harmlosen, doch in der Enge der Manege folgenschweren Rempler unter „hochintelligenten, sozialen und gutmütigen Tieren“gehandelt zu haben.
Nur selten Vorfälle
Über die Gründe für den Stoß lasse sich nur spekulieren. „Da kann man dem ,Circus Krone‘ keinen großen Vorwurf machen“, sagte Frank am Donnerstag. Vorfälle wie dieser passierten äußerst selten, seien aber letztlich „nicht zu verhindern“. Baulich will der Zirkus keine Änderungen vornehmen. So werde die Loge weiter in Teilen an die Manege grenzen.