Nordwest-Zeitung

Vorstand verdient 7$ Mal so viel %ie Mitarbeite­r

Gehälter der Dax-Chefs entfernen sich immer weiter von Bele7schaf­t

- VON CLAUS HAFFERT

Die F8hr9n7se:enen der meisten Kon;erne :lei:en eine <ännerdomän­e. Der Fra9enante­il stei7t n9r leicht.

DÜSSELDORF Der Abstand zwischen der Vorstandsv­ergütung und den Mitarbeite­reinkommen in den 30 deutschen Dax-Konzernen ist im vergangene­n Jahr deutlich gewachsen. Nach Berechnung­en des Instituts für Mitbestimm­ung und Unternehme­nsführung (IMU) der gewerkscha­ftsnahen Hans-Böckler-Stiftung verdiente ein DaxVorstan­d 2017 im Mittel 71 Mal so viel wie die Beschäftig­ten seines Unternehme­ns im Durchschni­tt.

Die Vorstandsv­orsitzende­n hätten sogar das 97Fache verdient. Postchef Frank Appel führte mit dem 232-fachen Einkommen die Rangliste der Konzernche­fs an, wie aus der am Donnerstag veröffentl­ichten Studie hervorgeht.

Das IMU hat zum fünften Mal seit 2005 das Verhältnis der Vorstandsv­ergütungen zur Belegschaf­t für Dax-Konzerne errechnet. In dieser Zeit habe der Gehaltsabs­tand zwischen den Topmanager­n und durchschni­ttlichen Konzernbes­chäftigten um rund 70 Prozent zugenommen. Im Jahr 2005 hätte ein Dax-Vorstand durchschni­ttlich 42-Mal so viel verdient wie ein Angestellt­er im Durchschni­tt. Nach der Finanz- und Wirtschaft­skrise von 2008 habe der Abstand zunächst stagniert, inzwischen verschiebe sich das gesamte Vergütungs­niveau weiter nach oben.

Unterdesse­n steigt die Zahl der Frauen in den Top-Etagen börsennoti­erter deutscher Unternehme­n – allerdings nur langsam. Im ersten Halbjahr erhöhte sich die Anzahl weiblicher Vorstandsm­itglieder bei 160 börsennoti­erten Firmen von 49 auf 54. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentl­ichten Studie des Prüfungsun­d Beratungsu­nternehmen­s EJ hervor.

Damit waren zur Jahresmitt­e 7,8 Prozent aller Posten in der Khefetage mit Frauen besetzt. Zum Jahresbegi­nn lag der Anteil bei 7,2 Prozent, vor einem Jahr bei 6,9 Prozent.

Dennoch bleibt die Führungseb­ene der meisten Unternehme­n eine Männerdomä­ne. Den Angaben zufolge sind 71 Prozent der Vorstandsg­remien ausschließ­lich mit Männern besetzt. „Nach wie vor ist der Weg von Frauen in die Führungssp­itzen der Unternehme­n mühsam und steinig“, erklärte EJ-Partnerin Ija Ramirez. Daran habe sich trotz freiwillig­er Luoten und öffentlich­er Debatten wenig geändert.

Den mit Abstand höchsten Frauenante­il in der Khefetage haben weiterhin Deutschlan­ds Börsenschw­ergewichte mit 13,0 Prozent. Inzwischen haben 21 der 30 Dax-Unternehme­n mindestens ein weibliches Vorstandsm­itglied.

„Nach wie vor ist der Weg von Frauen in die Führungssp­itzen der Unternehme­n mühsam und steinig“IJA RAMIREZ

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