10 000 Schüler mehr im Land
Was Niedersachsens Kultusministerium tun muss, um den Anstieg zu bewältigen
Damit es vernünftige Bedingungen zum Lernen gibt, werden alte Forderungen wieder laut: nach mehr Lehrern und einer besseren Ausstattung.
HANNOVER Für das neue Schuljahr rechnet das Land Niedersachsen mit rund 10 000 Schülern mehr. Für die öffentlichen allgemein bildenden Schulen würden derzeit rund 796000 Kinder erwartet, teilte das Kultusministerium mit. Zuletzt waren es rund 786 000. Noch handele es sich dabei um einen Prognosewert, sagte eine Sprecherin. Bis 2020 rechnet man mit einem Anstieg auf etwa 840000 Schüler, bevor die Zahl bis 2025 wieder um rund 20 000 Schüler sinken soll.
Angesichts der steigenden Schülerzahlen fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) massive Investitionen. „Die Haushälter der Landesregierung müssen nun endlich ihre Blockadehaltung aufgeben“, sagte GEW-Sprecher Christian Hoffmann. Die Schulen bräuchten deutlich mehr Lehrkräfte, und auch bei den pädagogischen und therapeutischen Fachkräften gebe es einen großen Bedarf. „Mehr qualifiziertes Personal zu bekommen, ist nur möglich, wenn jetzt die Bezahlung verbessert wird“, meint Hoffmann. Studien- und Ausbildungszahlen müssen nach Auffassung der GEW deutlich ausgeweitet werden.
Neben den steigenden Schülerzahlen sind aus Sicht des Niedersächsischen Städteund Gemeindebundes (NSGB) aber vor allem die sanierungsbedürftigen Schulen ein Problem. „Wo früher eine Tafel in der Schule gereicht hat, brauchen wir heute White Boards, WLAN und hochwertige Ausstattung“, sagte Sprecher Thorsten Bullerdiek. Neben der vom Land versprochenen Investitionsmilliarde, die zum Teil auch in die Schulen investiert werden müsse, fehle weiteres Geld aus dem Digitalpakt für die Schulausstattung mit digitaler Technik.