Zwei Drittel halten Trump für gefährlicher als Putin
BERLIN/HELSINKI/DPA Fast zwei Drittel der Deutschen sehen in US-Präsident Donald Trump eine größere Gefahr für den Weltfrieden als in Russlands Präsident Wladimir Putin. Laut der YouGov-Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa wird Putin im Vergleich zu Trump zudem als sympathischer, kompetenter und auch mächtiger eingestuft. Besonders groß ist der Abstand bei der Frage der Kompetenz: Nur fünf Prozent sehen hier Trump vorne, 56 Prozent Putin, der Rest machte keine Angaben.
Trump und Putin kommen an diesem Montag in Helsinki zu einem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen zusammen. Es ist das dritte bilaterale Gespräch der beiden seit Trumps Amtsantritt im Januar 2017. Die ersten beiden Treffen fanden am Rande internationaler Konferenzen statt.
Auch ich gehöre zu der Mehrheit der Deutschen, die in Trump das größere Problem für die Stabilität der Welt sehen als in Putin. Das hat zwei Gründe:
Zum einen hat Trump eklatante Defizite im Verständnis von weltpolitischen Mechanismen und volkswirtschaftlichen Zusammenhängen. Zum anderen ist er ein sprunghafter und narzisstischer Bauchentscheider, der meint, die Weltmacht Amerika mit halbseidenen Deals führen zu können. Putin dagegen ist – bei aller westlicher Kritik an seiner Politik der nationalen Stärke Russlands – berechenbar und auf seine Art verlässlich. Und er ist ein kühler Stratege mit klaren Zielen und großer politischer Erfahrung.
Es ist noch völlig offen, was beim Gipfeltreffen in Helsinki herauskommt. Ob die Ergebnisse gut oder schlecht sind für die Welt, muss sich zeigen. Seit Trump über das diplomatische Parkett „trumpelt“, stellt sich eher die Frage, wie lange er sich an seine mit Putin ausgehandelten „Deals“überhaupt halten wird.
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