Nordwest-Zeitung

Trumps „Feinde“finden „Freunde“in Peking

Erstmals wieder Fortschrit­te in ;andelsfrag­en zwischen Europäern und <hinesen

- VON ANDREAS LANDWEHR

PEKING Es ist ein Spiel, das die Europäer eigentlich nicht spielen wollten. Indem USPräsiden­t Donald Trump die transatlan­tischen Partner als „Feinde“oder „Gegner“im Handel beschreibt, treibt er die Europäer in die offenen Arme der Chinesen. Während die alte Weltordnun­g in Gefahr gerät, wiegen die neuen Gemeinsamk­eiten plötzlich schwerer als die unveränder­t bestehende­n Differenze­n. In den Unsicherhe­iten, insbesonde­re eines drohenden Handelskri­eges mit den USA, wächst auch die Kompromiss­bereitscha­ft der Chinesen.

Erstmals seit Jahren machten die EU und China in Handelsfra­gen daher wieder Fortschrit­te. EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk und Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker auf der einen Seite und Chinas Ministerpr­äsident Li Keqiang und Präsident Xi Jinping auf der anderen Seite gaben auf dem Gipfel am Montag in Peking den seit vier Jahren nur langsam vorankomme­nden Verhandlun­gen über ein Investitio­nsabkommen neuen Schwung. Auch wurde eine gemeinsame Arbeitsgru­ppe vereinbart, um eine Reform der Welthandel­sorganisat­ion (WTO) voranzubri­ngen. Zum ersten Mal seit drei Jahren endete das Treffen wieder mit einer gemeinsame­n Erklärung.

„Wir machen Fortschrit­te“, sagte EU-Kommission­spräsident Juncker. „In der heutigen Welt ist die Partnersch­aft zwischen China und der EU so wichtig wie nie zuvor.“Und Ministerpr­äsident Li erklärte: „Die EU und China sind zwei Kräfte der Stabilität.“

Wegen des Handelsdef­izits der USA zieht Trump gerade mit Strafzölle­n gegen die EU und China.

KOMMENTAR, SEITE 4

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