Trumps „Feinde“finden „Freunde“in Peking
Erstmals wieder Fortschritte in ;andelsfragen zwischen Europäern und <hinesen
PEKING Es ist ein Spiel, das die Europäer eigentlich nicht spielen wollten. Indem USPräsident Donald Trump die transatlantischen Partner als „Feinde“oder „Gegner“im Handel beschreibt, treibt er die Europäer in die offenen Arme der Chinesen. Während die alte Weltordnung in Gefahr gerät, wiegen die neuen Gemeinsamkeiten plötzlich schwerer als die unverändert bestehenden Differenzen. In den Unsicherheiten, insbesondere eines drohenden Handelskrieges mit den USA, wächst auch die Kompromissbereitschaft der Chinesen.
Erstmals seit Jahren machten die EU und China in Handelsfragen daher wieder Fortschritte. EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf der einen Seite und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang und Präsident Xi Jinping auf der anderen Seite gaben auf dem Gipfel am Montag in Peking den seit vier Jahren nur langsam vorankommenden Verhandlungen über ein Investitionsabkommen neuen Schwung. Auch wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe vereinbart, um eine Reform der Welthandelsorganisation (WTO) voranzubringen. Zum ersten Mal seit drei Jahren endete das Treffen wieder mit einer gemeinsamen Erklärung.
„Wir machen Fortschritte“, sagte EU-Kommissionspräsident Juncker. „In der heutigen Welt ist die Partnerschaft zwischen China und der EU so wichtig wie nie zuvor.“Und Ministerpräsident Li erklärte: „Die EU und China sind zwei Kräfte der Stabilität.“
Wegen des Handelsdefizits der USA zieht Trump gerade mit Strafzöllen gegen die EU und China.
KOMMENTAR, SEITE 4
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