Nordwest-Zeitung

Aod+e %s dat alles im Blick – nicht nur auf dem Rasen

Warum Bremens Coach im Zillertal ein Fahrsicher­heits-Training absolviere­n ließ

- VON THOMA> >CHULZ, ZURZEIT ZELL AM ZILLER

ZELL AM ZILLER Nach Thomas Schaaf, Robin Dutt, Viktor Skripnik und Alexander Nouri ist Florian Kohfeldt seit 2012 nun bereits der fünfte Trainer, der die Fußballer von Werder Bremen bei ihrem inzwischen siebten Trainingsl­ager im Zillertal anleitet. Unter Kohfeldt aber ist es im beschaulic­hen Zell erstmals mit der Ruhe vorbei. Der 35-Jährige steht bei jedem Training derart unter Dampf, dass selbst die historisch­e Lokomotive der Zillertalb­ahn da nicht mithalten kann. Lautstark beim Training: Florian Kohfeldt

Mit kräftiger Stimme gibt Kohfeldt Anweisunge­n. Er unterbrich­t die Übungen oft schon nach Sekunden, um Fehler aufzuzeige­n und Korrekture­n anzumahnen. „Stop – viel zu früh die Entscheidu­ng getroffen“, „Du hast den Ball zu lange am Fuß“oder „Das ist kein sauberer Pass“schallt es über den Platz im Parkstadio­n am Ziller. „Florian hat einen klaren Plan und für den gibt er Hilfen. Dabei ist seine Ansprache verständli­ch“, sagt Mittelfeld­spieler Philipp Bargfrede.

Auch über scheinbare Kleinigkei­ten macht sich Kohfeldt Gedanken. Dies gilt auch für die Arbeit gegenüber Medien. Kohfeldt kann seine Entscheidu­ngen stets plausibel begründen. Warum er am Montag für die Teambuildi­ng-Einheit ein Fahrsicher­heits-Training in Innsbruck einer Fahr- rad-Tour vorgezogen habe? „Zu anstrengen­d. Die Spieler sollen ja auch mal Spaß haben. Zudem können die ganz jungen Akteure so lernen, mit einem leistungss­tarken Auto richtig umzugehen.“

Zudem erklärte Kohfeldt, warum er in den beiden Tests am Sonntag – anders als erst angedacht – eine unerfahren­e und eine erfahrene Mannschaft hat durchspiel­en lassen. „Weil sich diese beiden Gruppen in ihrer Zusammense­tzung besser gekannt haben. Damit wollte ich allen die Chance geben, ein gutes Spiel zu machen und mit einem Erfolgserl­ebnis die anstrengen­den ersten Trainingsl­ager-Tage zu beenden.“Am Freitag gegen den 1. FC Köln werde er „mehr mischen“. Bei Kohfeldt weiß jeder Spieler, woran er ist. So will er Johannes Eggestein für die offensive Außenbahn umschulen. „Wenn Max Kruse fit ist, dann ist er vorne gesetzt. Warum soll ich also nach außen hin einen künstliche­n Konkurrenz­kampf schüren, wo keiner ist?“Ob Kruse auch der neue Kapitän wird, ist noch offen. Eines aber ist klar – Kohfeldt wird für seine Wahl natürlich eine Erklärung haben. Calvin Böckmann mit Altair de la Cense

FONTAINEBL­EAU/LBL Calvin Böckmann aus Lastrup hat bei der Nachwuchs-Reiteuropa­meistersch­aft in Fontainebl­eau (Frankreich) einen Erfolg gefeiert. Der 17-Jährige gewann auf Altair de la Cense mit der deutschen Mannschaft die Bronzemeda­ille in der U-18-Vielseitig­keit.

Das Team hatte nach Dressur und Gelände noch auf Goldkurs gelegen, aufgrund von Fehlern im Springen wurde es letztlich Bronze. „Ich hatte mir anfangs vielleicht mehr erhofft und habe mich natürlich im ersten Moment über unseren Fehler im Springen geärgert. Aber am Ende, je mehr ich darüber nachdenke, bin ich zufrieden mit ,Ali’ und auch mit meiner eigenen Leistung“, sagte Böckmann.

Zudem schrieb der Lastruper Geschichte. Er ist der bisher einzige deutsche Nachwuchsr­eiter, der gleichzeit­ig in zwei Diszipline­n bei einer EM mitgeritte­n ist – sowohl in der Vielseitig­keit als auch im Springen. Dort schaffte er es auf Carvella ins Einzelfina­le und belegte mit dem Team Platz acht. „Wir sind seit über einer Woche in Frankreich und hatten jeden Tag weit über 25 Grad, am Finalwoche­nende sogar 32 Grad – das war auch für die Pferde nicht einfach. Ich bin sehr zufrieden“, resümierte Böckmann.

 ?? DPA-BILD: GUMZ ??
DPA-BILD: GUMZ
 ?? BILD: FN/WÄCHTER ??
BILD: FN/WÄCHTER
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany