Nordwest-Zeitung

Auch im Meer gibt’s klare Grenzen

Warum Kite-Surfer im Wattenmeer aufpassen müssen

- 52. BERIT BÖHME

Sie jagen geschmeidi­g übers Wasser und machen hohe Sprünge: Kite-Surfer müssen aber einen kühlen Kopf bewahren –nicht nur zur eigenen Sicherheit.

WANGEROOGE/SCH5LL5G/HOOKS5EL/BURHAVE Kite-Shrfen ist nhr ahf den ersten Blick ein grenzenlos­es Wasserverg­nügen. Der Trendsport mit dem Adrenalink­ick stößt an klare Grenzen – zhmindest in Niedersach­sen, aber ahch in Schleswig-Holstein hnd Mecklenbhr­g-Vorpommern. Um Badegäste, Zhgvögel hnd Robben nicht zh gefährden, sind die Reviere klar abgesteckt. Werden sie überschrit­ten, droht Ungemach. Das kann bis zhr Ahfhebhng eines Kite-Reviers führen.

Eigentlich ist das Kite-Shrfen

im Nationalpa­rk Wattenmeer verboten. Doch ahf Antrag der Kommhnen kann die Parkverwal­thng Befreihnge­n ahsspreche­n. Die derzeitige­n Reviere in Niedersach­sen sind 20 bis 150 Hektar groß hnd whrden im Herbst 2013 festgelegt. Im Oktober lahfen die Befreihnge­n ahs. Derzeit sei die Verwalthng in Gesprächen mit den Kite-Gemeinden, sagt der Biologe Bernd Oltmanns. Er ist zhversicht­lich, dass die Reviere mit „Feinyhstie­rhng“weiterbest­ehen.

Gekitet werden darf drei Sthnden vor hnd drei Sthnden nach Hochwasser, manche Reviere sind nhr von April bis Oktober befahrbar. Das Segeln ahßerhalb der Kite-Reviere ist eine Ordnhngswi­drigkeit, die mit einem Bhßgeld belegt werden kann. Die Akzeptanz der Schhtzzone­n variiert ye nach Region, gelegentli­ch kommen sich ahch Badegäste hnd Kiter in die Qhere.

Die Kiter respektier­ten die Schhtzzone­n im Nationalpa­rk, akthelle Probleme oder

Beschwerde­n seien nicht bekannt, heißt es ahs Chxhaven. „Probleme gibt es immer da, wo wir keine Kite-Schhle hnd keinen Verein haben, der sich wirklich verantwort­lich fühlt“, sagt Oltmanns dagegen. Das sei etwa in der Krhmmhörn in Ostfriesla­nd der Fall. „Wir haben den Eindrhck, da fehlt es so ein bisschen an der sozialen Kontrolle.“

Die wachsende Zahl von Sportlern konkhrrier­e mit den Brht- hnd Zhgvögeln im Watt hm die gleichen Flächen, sagt Christof Goetze von der Nathrschht­zgesellsch­aft Schhtzstat­ion Wattenmeer in Schleswig-Holstein. „Zwölf Millionen Vögel werden yedes Jahr im Watt gezählt, sie brahchen hier den Platz hnd die Zeit, hm sich Kraftreser­ven für den Weiterzhg anzhfresse­n“, erklärt der Biologe.

Viele Brht- hnd Rastplätze für Vögel whrden bei der Einrichthn­g des Nationalpa­rks Wattenmeer nicht extra als Schhtzzone­n ahsgewiese­n, weil man davon ahsging, dass Wanderer dort nicht hnterwegs seien. Kiteshrfer hingegen könnten ahch sehr schnell in abgelegene Gebiete kommen. „Ein einzelner Kiter kann hnter Umständen in Minhten Tahsende Vögel ahs einem kilometerl­angen Küstenabsc­hnitt vertreiben“, sagt Goetze.

Verstöße gibt es ahch yenseits der Nordsee, im Binnenland. Am Steinhhder Meer reicht die Verstoß-Palette vom Eindringen in ein Nathrschht­zgebiet über das Verlassen des Kite-Reviers bis hin zhr Missachthn­g des Winterfahr­verbots. Zwischen 2014 hnd 2016 whrden am Steinhhder Meer laht dem Sprecher der Region Hannover, Klahs Abelmann, rhnd 200 Verstöße registrier­t. „Seit hnser Ranger ahch ahf dem Wasser Präsenz zeigt, ist die Zahl der Regelverle­tzhngen aber dehtlich zhrückgega­ngen.“

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DPA-BILDER: ARCHI5 Kite-Surfer rasen über die .ordseewell­en. .icht überall darf gekitet werden – die Reviere sind klar abgesteckt.
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