Aiderstand gegen geplanten Straßenbau
Betrifft: „Der schwere Weg zur neuen Straße“(Ð vom 2. Juni) und weitere Berichte über die Pläne zum Bau einer Entlastungsstraße über den Fliegerhorst und weiter Richtung Wechloy
Das Gutachten des Büros Diekmann und Mosebach besagt eindeutig, dass die Trasse 4 wie auch die Trasse 5 für die vorhandene Flora und Fauna gleich unverträglich ist. Die Abwägung durch die Verantwortlichen der Stadt Oldenburg sieht so aus, dass gebetsmühlenartig ausschließlich die Trasse 5 für möglich erachtet wird.
Die anfänglich 12 500 Fahrzeuge auf der neuen Straße wollen zu 50 Prozent in das Gewerbegebiet Famila oder in Richtung Ofenerdiek/Flugplatz.
Die Trassen 2 und 4 bringen den Verkehr direkt dorthin anstatt ihn auf der Wald zerstörenden Trasse 5 erst über eine aufwendige, neue und zusätzliche Ampelanlage circa 250 Meter auf die Ammerländer Heerstraße zu führen und dann über die weitere dort existierende Ampelanlage in den Posthalterweg abzuleiten.
Die beampelte Anbindung der Trasse 5 an die Ammerländer Heerstraße zieht die Schließung der betriebsnotwendigen Zu- und Abfahrt auf das Firmengelände der Firma Ullmann nach sich. Der Betrieb existiert an dieser Stelle seit 50 Jahren mit über 100 Mitarbeitern und regem Besucherund Lieferantenverkehr. Wie willkürlich und unverantwortlich wird hier mit den Gewerbesteuer zahlenden Traditionsbetrieben umgegangen?
Hartwig Schmidt (Ullmann-Geschäftsführer) Oldenburg
Laut Aussagen der Stadt ist für die neue Verbindungsstraße ein tägliches Verkehrsaufkommen von 12 500 Fahrzeugen prognostiziert. Nun kommt noch erheblich weiterer Verkehr aus den rund sieben Hektar neuer Gewerbeflächen entlang der Trasse hinzu (lt. Ð-Berichterstattung vom 14. Juni).
Es wird also erheblicher weiterer Verkehr über eine neue Ampelanlage bei Weiterverfolgung der Trasse 5 auf die Ammerländer Heerstraße geführt, wobei die Hälfte des Verkehrs in das Famila-Gewerbegebiet will. Die Verkehrssituation auf der Ammerländer Heerstraße ist bereits heute schon zu Stoßzeiten grenzgängig.
Eine weitere Ampel nur kurz hinter der großen Famila-Kreuzung Richtung Ofen würde trotz gegenteiliger Beteuerungen der Stadtverwaltung in Spitzenzeiten zum Chaos führen.
Warum wird die Trasse 2 oder 4 nicht weiter verfolgt, die den Verkehr weitgehend direkt dahin führt, wohin er will und zwar ohne die Ammerländer Heerstraße völlig unnötig derart massiv weiterem Verkehr auszusetzen?
Heike Niemann Oldenburg
In der Ð wurde am 2. Juni veröffentlicht, dass laut Aussage des Oberbürgermeisters Krogmann, die landwirtschaftlichen Flächen entlang der geplanten Flugplatzentlastungstrasse bebaut werden sollen!
Damit wird nicht nur ein weiterer, vermeidbarer, massiver Raubbau an der Natur betrieben, sondern jegliche Diskussion über Variante, ob 4 oder 5, ad absurdum geführt, da der Lebensraum von Flora und Fauna in ihrer Einzigartigkeit gänzlich zerstört wird.
Flächen, die sich die Natur mühevoll wieder zurückerobert hat, sollen zerstört werden und den Tieren, die sich hier frei entfalten können, der Lebensraum genommen werden.
Ein Teil dieser Fläche ist ein Biotop, das laut Niedersächsischem Naturschutzgesetz rechtlich streng geschützt ist.
Diese Waldflächen werden von vielen Menschen genutzt. Hier finden sie Ruhe und Entspannung vom Alltag, wie es nur noch selten zu finden ist.
Dies sollte unbedingt bei der Lage der neuen Verbindungstrasse berücksichtigt werden!
Iris Lindloge Oldenburg
Wie es in Ihrem Bericht schon angemerkt wurde, ist der Bau einer neuen Trasse in keinem Fall umweltverträglich und wird sicherlich in hohem Maße für zusätzlichen Straßenverkehr im Bereich der Ammerländer Heerstraße sorgen. Als Wechloyer leiden wir schon heute zu Stoßzeiten und bei Autobahnsperrungen unter langen Autoschlangen, insbesondere vor der Famila Kreuzung. Eine weitere Ampelkreuzung nur 200 Meter weiter im Falle der von Herrn Sprenger favorisierten Trasse 5 mag ich mir nicht vorstellen. Es ist völlig unverständlich, warum nicht der Trasse 2 oder 4 der Vorzug gegeben wird, da diese erhebliche Verkehrsanteile direkt auf das Famila-Gelände führen würden, ohne die Ammerländer Heerstraße zu belasten.
Wenn diese Verbindungsstraße schon unabdingbar nötig ist, bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen von Verwaltung und Politik die Trasse 5 kritisch hinterfragen. Eine weitere Belastung der Ammerländer Heerstraße kann keine Lösung sein.
Die Trassen 2 und 4 bieten zumindest die Möglichkeit einer verkehrsplanerischen entlastenden Verkehrsführung auf die Autobahn oder in die Stadt über den Pophankenweg.
Bernd Hicken Oldenburg