Nordwest-Zeitung

Baskets verzichten auf europäisch­en Wettbewerb

Darum verzichten die Oldenburge­r nun doch auf den Europe Cup

- VON MATHIAS FREESE

Die erneute Teilnahme an der Champions League ist nach einem Wechsel Bambergs nicht möglich. Das hat nun Folgen für Oldenburg.

OLDENBURG Enttäusche­ndes Ende für Oldenburg in der unsägliche­n Posse um die europäisch­en Basketball-Wettbewerb­e: Die EWE Baskets ziehen die Reißleine und bleiben in der kommenden Saison dem internatio­nalen Parkett fern. Das teilte der Basketball­Bundesligi­st am Donnerstag überrasche­nd mit. „Wir bedauern es zutiefst, dass wir unseren Fans in der nächsten Spielzeit keine internatio­nalen Spiele bieten können“, erklärt Baskets-Geschäftsf­ührer Hermann Schüller. Eigentlich habe man sich für den Europe Cup anmelden wollen, doch nach erneuter Abwägung habe man sich „kurzfristi­g gegen eine Teilnahme“entschiede­n.

Diesem Beschluss ging jedoch ein ziemliches Hickhack voraus. Die Protagonis­ten: Liga-Rivale Brose Bamberg sowie die von den beiden Organisati­onen Fiba und Euroleague ausgetrage­nen europäisch­en Wettbewerb­e.

Geplant war, wie in den vergangene­n Jahren, ein Start in der Basketball-ChampionsL­eague (BCL), dem höchsten europäisch­en Wettbewerb des Weltverban­des Fiba. Dem Kein Europapoka­l: Die Baskets um RickeyPaul­ding verzichten auf die Teilnahme am Europe Cup.

machten die Bamberger einen Strich durch die Rechnung. Der Vizemeiste­r, der als Serienmeis­ter der letzten Jahre stets imhöchstkl­assigen europäisch­en Wettbewerb Euroleague gestartet war, musste hier den Platzfür den aktuellen Meister Bayern München räumen. Sie hätten dann im Eurocup, dem zweitklass­igen von der Euroleague organisier­ten Wettbewerb, starten können.

Stattdesse­n wechselte Bamberg den Verband, schloss mit der BCL einen Fünfjahres­vertrag ab – und verdrängte so die Baskets. Denn da die Oldenburge­r in der Hauptrunde der Bundesliga nur Siebter geworden waren, gingen die vier Plätze deutscher Clubs neben Bamberg (4.) an die Riesen Ludwigsbur­g (3.), die Baskets Bonn (5.) und Medi Bayreuth (6.). Auch die Hoffnung auf eine Wildcard war vergebens.

Den plötzliche­n Wechsel der Bamberger kritisiert­e Schüller scharf: „Es kann nicht sein, dass jeder Club aus der BBL seine singulären Interessen vertritt und von heute auf morgen in einen anderen Wettbewerb wechselt. Das hat mit Fairplay nichts zu tun und ist eine Sauerei.“

Da die Baskets von dieser Entwicklun­g erst spät erfuhren, blieb auch keine Zeit mehr, um sich ihrerseits für den von den Bambergern verschmäht­en Eurocup zu bewerben, in dem nun die Bundesligi­sten Alba Berlin (2.), Frankfurt Skyliners (8.) und RP Ulm (10.) starten.

Den Baskets blieb so nur die Alternativ­e, am unattrakti­vsten der vier europäisch­en Wettbewerb­e, dem von er Fiba organisier­ten Europe Cup, teilzunehm­en. Davon sieht der Club nach einem letzten internen Meeting allerdings nun ab. „Gewissen Restzweife­l“habe man ohnehin zu keinem Zeitpunkt ausräumen können. „Wir müssen beispielsw­eise davon ausgehen, dass wir bei einer Teilnahme 100 000 Euro Verlust gemacht hätten“, betonte Schüller.

Ein Treffen „zur finalen Abwägung des Für und Wider“sei deshalb mit einem anderen Ergebnis geendet: „In Anbetracht der Umstände volle Konzentrat­ion auf die BBLSaison.“

An den Abenden unter der Woche, an denen die BCLoder Europe-Cup-Spiele sonst stattgefun­den hätten, können sich die Baskets-Fans nun etwas anderes vornehmen.

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ARCHIVBILD: REMMERS
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