Baskets verzichten auf europäischen Wettbewerb
Darum verzichten die Oldenburger nun doch auf den Europe Cup
Die erneute Teilnahme an der Champions League ist nach einem Wechsel Bambergs nicht möglich. Das hat nun Folgen für Oldenburg.
OLDENBURG Enttäuschendes Ende für Oldenburg in der unsäglichen Posse um die europäischen Basketball-Wettbewerbe: Die EWE Baskets ziehen die Reißleine und bleiben in der kommenden Saison dem internationalen Parkett fern. Das teilte der BasketballBundesligist am Donnerstag überraschend mit. „Wir bedauern es zutiefst, dass wir unseren Fans in der nächsten Spielzeit keine internationalen Spiele bieten können“, erklärt Baskets-Geschäftsführer Hermann Schüller. Eigentlich habe man sich für den Europe Cup anmelden wollen, doch nach erneuter Abwägung habe man sich „kurzfristig gegen eine Teilnahme“entschieden.
Diesem Beschluss ging jedoch ein ziemliches Hickhack voraus. Die Protagonisten: Liga-Rivale Brose Bamberg sowie die von den beiden Organisationen Fiba und Euroleague ausgetragenen europäischen Wettbewerbe.
Geplant war, wie in den vergangenen Jahren, ein Start in der Basketball-ChampionsLeague (BCL), dem höchsten europäischen Wettbewerb des Weltverbandes Fiba. Dem Kein Europapokal: Die Baskets um RickeyPaulding verzichten auf die Teilnahme am Europe Cup.
machten die Bamberger einen Strich durch die Rechnung. Der Vizemeister, der als Serienmeister der letzten Jahre stets imhöchstklassigen europäischen Wettbewerb Euroleague gestartet war, musste hier den Platzfür den aktuellen Meister Bayern München räumen. Sie hätten dann im Eurocup, dem zweitklassigen von der Euroleague organisierten Wettbewerb, starten können.
Stattdessen wechselte Bamberg den Verband, schloss mit der BCL einen Fünfjahresvertrag ab – und verdrängte so die Baskets. Denn da die Oldenburger in der Hauptrunde der Bundesliga nur Siebter geworden waren, gingen die vier Plätze deutscher Clubs neben Bamberg (4.) an die Riesen Ludwigsburg (3.), die Baskets Bonn (5.) und Medi Bayreuth (6.). Auch die Hoffnung auf eine Wildcard war vergebens.
Den plötzlichen Wechsel der Bamberger kritisierte Schüller scharf: „Es kann nicht sein, dass jeder Club aus der BBL seine singulären Interessen vertritt und von heute auf morgen in einen anderen Wettbewerb wechselt. Das hat mit Fairplay nichts zu tun und ist eine Sauerei.“
Da die Baskets von dieser Entwicklung erst spät erfuhren, blieb auch keine Zeit mehr, um sich ihrerseits für den von den Bambergern verschmähten Eurocup zu bewerben, in dem nun die Bundesligisten Alba Berlin (2.), Frankfurt Skyliners (8.) und RP Ulm (10.) starten.
Den Baskets blieb so nur die Alternative, am unattraktivsten der vier europäischen Wettbewerbe, dem von er Fiba organisierten Europe Cup, teilzunehmen. Davon sieht der Club nach einem letzten internen Meeting allerdings nun ab. „Gewissen Restzweifel“habe man ohnehin zu keinem Zeitpunkt ausräumen können. „Wir müssen beispielsweise davon ausgehen, dass wir bei einer Teilnahme 100 000 Euro Verlust gemacht hätten“, betonte Schüller.
Ein Treffen „zur finalen Abwägung des Für und Wider“sei deshalb mit einem anderen Ergebnis geendet: „In Anbetracht der Umstände volle Konzentration auf die BBLSaison.“
An den Abenden unter der Woche, an denen die BCLoder Europe-Cup-Spiele sonst stattgefunden hätten, können sich die Baskets-Fans nun etwas anderes vornehmen.