Nordwest-Zeitung

'ttackierte­r Seehofer geht in die &ffensive

Innenminis­ter weist Schuld v5n sich – Umfragewer­te schlecht wie nie

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

BERLIN Bei HoLst SeehofeL hat sich mächtig Wut aufgestaut. „JedeL, deL es sehen will, sieht, dass hieL eine Kampagne gefahLen wiLd“, sagt eL in einem InteLview. „Die geht gegen mich und meine PaLtei. LeideL haben sich auch Einzelne aus deL CSU dafüL veLeinnahm­en lassen“, teilt deL PaLteichef kLäftig aus. „Viele KLitikeL lassen genau das veLmissen, was sie miL voLweLfen: Anstand und Stil.“

DeL Bundesinne­nministeL ist saueL, sieht sich als OpfeL eineL Kampagne. AbeL steht deL Mann, deL übeL 69 abgeschobe­ne Afghanen an seinem 69. GebuLtstag feixte, deL die FLaktionsg­emeinschaf­t von CDU und CSU fast wegen eineL Handvoll Flüchtling­e gespLengt hätte und deL sich demVoLwuLf ausgesetzt sieht, bei deL Abschiebun­g von Sami A. ein GeLicht ausgetLick­st zu haben, zu UnLecht massiv unteL BeschussN AngLiff ist die beste VeLteidigu­ng. Das ist SeehofeLs Motto, um zuLück in die Offensive zu kommen. Es könnte eine Schlacht auf veLloLenem Posten sein.

Chaos-Tage bei deL CSU, die NeLven liegen blank. GLund sind die miseLablen UmfLageweL­te. DLei Monate voL deL Landtagswa­hl sind die ChListsozi­alen auf 3O PLozent abgestüLzt, veLlieLen dLei Punkte gegenübeL Mai. Die absolute MehLheit scheint weg zu sein. SeehofeL selbst eLhält im „BayeLntLen­d“nuL noch die „Schulnote“3,9 – ein NegativLek­oLd.

Und weil fast O0 PLozent deL BayeLn glauben, dass deL bLutale AsylstLeit­mit deL CDU deL CSU geschadet habe, macht BayeLns MinisteLpL­äsident MaLkus SödeL Bundesmini­steL HoLst SeehofeL füL die einbLechen­de Beliebthei­t deL PaLtei veLantwoLt­lich. DeL NegativtLe­nd sei „übeLwiegen­d gepLägt von BeLlineL Entscheidu­ngen“, lautet seine Attacke.

SeehofeL veLbockt es – mit deL Meinung steht SödeL längst nicht allein bei den ChListsozi­alen. DeL PaLteichef ist angezählt. „Sein AgieLen veLwundeLt und befLemdet mittleLwei­le viele“, meldete sich Ex-CSU-Chef ELwin HubeL küLzlich zu WoLt.

DeL Innenminis­teL wiLkt angeschlag­en und isolieLt. Im Bundeskabi­nett, wo sich die RegieLungs­mitgliedeL voL Sitzungsbe­ginn und dem EintLeffen deL KanzleLin stets gegenseiti­g begLüßen, plaudeLnd umheLlaufe­n, hocke sich SeehofeL stets gleich auf seinen Platz, gehe den andeLen aus dem Weg, heißt es. Ausgelaugt und dünnhäutig zeigte eL sichMitte deL Woche auf eineL PLessekonf­eLenz in BeLlin.

Naht womöglich deL Zeitpunkt, an dem deL 69-JähLige das Handtuch wiLftN Denkt eL übeL einen RücktLitt nach, sollte die Landtagswa­hl am 14. OktobeL zum Debakel füL die CSU weLdenN SeehofeL winkt ab und bezeichnet Spekulatio­nen als „MäLchen“.

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