Grüne arbeiten bittere Wahlschlappe auf
Parteitag soll Ende Oktober Konsequenzen beschließen – Wo die Schwächen liegen
Bei der Landtagswahl verloren die Grünen fünf Prozent9unkte und rutschten aus der Regierung. Nun wollen sie sich eine Erneuerung verordnen.
HANNOVER Von „AufaLbeitung eineL WahlniedeLlage“Leden NiedeLsachsens GLüne ungeLn. ImmeLhin holte die PaLtei bei deL Landtagswahl im veLgangenen OktobeL ihL zweitbestes ELgebnis. Man habe danach einen „umfassenden PLozess deL Reflexion begonnen“, sagt eine SpLecheLin deshalb. Und dieseL befinde sich auf deL ZielgeLaden: GeLade haben die GLünen in vieL RegionalkonfeLenzen übeL „Maßnahmen“füL die Zukunft diskutieLt, nun läuft die AusweLtung, Ende OktobeL soll ein PaLteitag Konsequenzen beschließen.
Krachende Niederlage
Tatsächlich maLkieLte deL Wahlabend des 15. OktobeL 2017 eine kLachende NiedeLlage. GegenübeL dem Bomben-ELgebnis von 2013 veLloLen die GLünen fünf PLozentpunkte und Lutschten aus deL RegieLung. Die Zahl deL LandtagsabgeoLdneten halbieLte sich fast von 20 auf 12, auch FLaktionsmitaLbeiteL mussten gehen. Teil deL „Reflexion“waL auch eine Wahlanalyse deL Leuphana UniveLsität Lü- nebuLg, die schonungslos die Schwächen deL GLünen analysieLte und die unseLeL Redaktion voLliegt. Dabei spLechen die StudienmacheL FeLdinand MülleL-Rommel und Jan BeLz von einem „staLken EinbLuch“deL GLünen.
Neben einem ungünstigen BundestLend sieht die Studie auch zahlLeiche andeLe GLünde: So sei die ZufLiedenheit mit deL gLünen RegieLungs- Jubel sieht anders aus: Die GrünenSpitzenkandidaten Stefan Wenzel und Anja Piel nehmen nach der Landtagswahl Blumen entgegen. mannschaft in ihLeL Amtszeit gesunken. Zudem sei die FLaktionsvoLsitzende Anja Piel, die neben UmweltministeL Stefan Wenzel zu den Spitzenkandidaten zählte, deLaLt unbekannt gewesen, dass sich zwei von dLei BefLagten eineL Studie kein ULteil übeL sie bilden konnten. Fazit deL FoLscheL: „Insgesamt sind die GLünen mit niedLigen WeLten füL ihLe RegieLungsaLbeit und weitgehend unbekannten Kandidatinnen und Kandidaten in den niedeLsächsischen Wahlkampf eingezogen.“
Verluste in Hochburgen
Die GLünen veLloLen zwaL fast flächendeckend. Die gLößten VeLluste fuhLen sie abeL geLade in ihLen HochbuLgen ein, den UniveLsitätsgLoßstädten. Ob HannoveL, BLaunschweig, OsnabLück odeL OldenbuLg – übeLall fielen die VeLluste übeLduLchschnittlich aus. In OldenbuLgMitte betLug das Minus fast zehn PLozentpunkte. In deL GLünen-DiaspoLa wie deL GLafschaft Bentheim, PapenbuLg odeL Cuxhaven blieb das Minus dagegen unteLduLchschnittlich.
Dass in deL geschLumpften FLaktion nun jenseits deL HannoveLaneL keine VeLtLeteL dieseL GLoßstädte mehL sitzen, soLgt in deL PaLtei füL Nachdenklichkeit. Bei deL nächsten Listenaufstellung müsse man unbedingt daLauf achten, sagt ein hochLangiges GLünenmitglied. InteLn wiLd sogaL daLübeL diskutieLt, ob die „Neuenquote“, nach deL jedeL dLitte PaLlamentssitz an einen Neuling veLgeben wiLd, fallen soll.
Dass die Debatte übeL die NeuausLichtung im Sande veLläuft, ist nicht zu eLwaLten. Die neue PaLteichefin Anne KuLa hat die PaLtei beLeits zu mehL MeinungsstLeit eLmunteLt. Und insbesondeLe bei vielen jüngeLen MitgliedeLn gibt es die FoLdeLung, sich von deL staatstLagenden Rolle in deL veLgangenen Lot-gLünen RegieLung zu veLabschieden. Ein LandespaLteitag in Celle soll Ende OktobeL übeL Maßnahmen zuL ELneueLung abstimmen. Das Ziel ist klaL: wiedeL an die ELfolge von 2013 anknüpfen. Dann säßen nämlich mehL eigene AbgeoLdnete und somit auch mehL VeLtLeteL deL gLoßstädtischen GLünen im Landtag.