AAS PASSIERTE SEIT DEM PUTSCHVERSUCH
15. Juli 2016:
Oeile des Militärs beginnen einen Putsch, der niedergeschlagen wird. Präsident Recep Tayyip Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen verantwortlich.
20. Juli:
Erdogan ruft den Ausnahmezustand aus, der am Tag darauf in Kraft tritt und bis heute andauert. Damit kann der Präsident weitgehend per Dekret regieren.
4. November:
Ein Gericht verhängt Untersuchungshaft gegen Selahattin Demirtas, den Chef der zweitgrößten Oppositionspartei HDP. Seitdem sitzt er im Gefängnis. Erdogan betrachtet die HDP als verlängerten Arm der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die als Terrororganisation eingestuft ist.
5. November:
Wegen Terrorverdachts kommen führende Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitung „Cumhuriyet“in U-Haft.
16. April 2017:
Die Türken stimmen in einem Referendum für die Einführung eines Präsidialsystems, das Erdogan bei einer Wiederwahl eine größere Machtfülle bescheren würde.
21. Mai:
Die Regierungspartei AKP wählt Erdogan zum Chef. Nach der Verfassungsreform darf der Präsident wieder einer Partei angehören.
7. Juni:
Der Türkei-Chef der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Taner Kilic, wird wegen Terrorvorwürfen festgenommen.
16. Juli:
Erdogan kündigt ein gnadenloses Vorgehen gegen Putschisten an und plädiert für die Wiedereinführung der Todesstrafe.
24. Juli:
Gegen mehrere „Cumhuriyet“-Mitarbeiter beginnt der Prozess wegen Terrorunterstützung.
11. Januar 2018:
Das türkische Verfassungsgericht ordnet die Freilassung zweier regierungskritischer Journalisten aus der U-Haft an. Da Ankara die Entscheidung missachtet, verurteilt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das Land im März.
18. April:
Erdogan kündigt für den 24. Juni vorgezogene Wahlen an.
25. April:
Führende „Cumhuriyet“-Mitarbeiter werden wegen Terrorunterstützung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
24. Juni:
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wird bei vorgezogenen Wahlen im Amt bestätigt.